Buchungsgebühren können anfallen
Hausärzte warnen:
Gesundheitsakte ELGA: Anschlag auf den Datenschutz?
Patientenrechte stehen im Mittelpunkt eines Symposiums der help 4 you company am 7.11. im Wiener Ingenieurhaus
Der Datenschutz für Österreichs Patienten gerät durch die bevorstehende bundesweite elektronische Gesundheitsakte (ELGA) in massive Gefahr. Diese Meinung vertritt Dr. Christian Euler, Präsident des Hausärzteverbandes, im Vorfeld eines Symposiums der help 4 you company. Unter dem Titel „Zwischen ELGA und E-Card – Wo bleiben die Patientenrechte?“ wird am 7. November ab 12 Uhr im Ingenieurhaus in der Wiener Eschenbachgasse der Datenproblematik breiter Raum gewidmet.
Hausärzte gegen ELGA
„Im Umfeld unzähliger Daten- und Bespitzelungsskandale in ganz Europa dürfen wir das Sammeln von Daten in großem Stil nicht zulassen“, ist Dr. Euler überzeugt. Wo Daten gesammelt werden, werde Begehrlichkeit geweckt und Missbrauch rückt in greifbare Nähe. Von Finanz- und Versicherungsinstituten über Personalchefs bis zu Anbietern diverser Gesundheitsprodukte seien unzählige Interessenten an einer derartigen Datensammlung vorstellbar. Zudem ziele ELGA mittelfristig auf vollautomatische, an einheitlichen Richtlinien orientierte, Leistungs-Rationierungen ab, die der Notwendigkeit einer individuell ausgerichteten Medizin widersprechen.
Ein kostspieliges Projekt dieser Größenordnung sei auch vom wirtschaftlichen Standpunkt abzulehnen, betonen die Hausärzte. Noch dazu, wo es im Gesundheitsbereich bereits jetzt eine bestens funktionierende elektronische Kommunikation gibt. Wie detailliert diese Aufzeichnungen sind, kann jeder Österreicher in der jährlichen Zusendung seiner Krankenkasse über in Anspruch genommene Therapien nachlesen.
Die technische Umsetzung von ELGA wurde von der Bundesgesundheitskommission zu Jahresbeginn beschlossen, die ersten Kernanwendungen sollen schon in knapp einem Jahr betriebsbereit sein. Beim Symposium werden die Präsidenten des Hausärzteverbandes aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland über ihre Erfahrungen mit dem Probebetrieb berichten. „Wir sind vom Scheitern dieses Projektes vollkommen überzeugt und lehnen es aus humanitären wie aus ökonomischen Gründen ab“, fasst Hausärzte-Präsident Euler zusammen.
Vielseitiges Symposium der help 4 you company
Die help 4 you company, eine Drehscheibe für den Dialog zwischen Arzt und Patient, setzt mit dem „Patientenrechte-Symposium“ am 7. November einen neuen Akzent. Das bisher auf die Information und Begleitung von Rheuma- und Schmerzpatienten spezialiserte Team rund um die Initiatorin und Leiterin Sabine Waste spricht mit diesem top-aktuellen Thema de facto alle Österreicher an. „Der mündige Patient sollte zum Architekten seiner eigenen Gesundheit werden können. Dazu müssen ihm seine Rechte und Möglichkeiten bewusst werden“, meint Waste.
Zu den Schwerpunkten des abwechslungsreichen Symposiums zählen daher neben der brandheißen Datenschutzproblematik auch die Bereiche „Patienten-Empowerment“ und „Recht auf Schmerzfreiheit“. „Nur ein umfassend informierter Patient kann Co-Therapeut seiner Krankheit sein“, so Waste. Und wer seine Pflicht zur Eigenverantwortung wahrnimmt, könne auch selbstbewusst für seiner Rechte eintreten. Die help 4 you company engagiert sich damit einmal mehr für ein vertrauensvolles Arzt-Patientenverhältnis auf Augenhöhe und fordert von der Politik entsprechende Rahmenbedingungen ein.
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WohinTippHQ 2 hours ago