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Der 1960 in Héricort bei Belfort geborene Michel Godard setzt spieltechnisch völlig neue Maßstäbe auf der Tuba, die er mit einer Behändigkeit spielt, als wäre sie das leichtfüßigste Instrument überhaupt. Ob Zirkularatmung oder Multi-Phonics, seiner Virtuosität sind keinerlei Grenzen gesetzt. Godard spielte ursprünglich in klassischen Sinfonieorchestern und Neue Musik bei Pierre Boulez, ehe er sich dem Jazz zuwandte. International bekannt wurde er durch seine Zusammenarbeit mit Louis Sclavis, Rabih Abou-Khalil oder Pierre Favre, längst hat er aber auch mit einer ganzen Reihe eigener Bands großes Aufsehen erregt.
Neben dem Jazz hat Michel Godard auch ein Faible für Alte Musik, was eindrucksvoll durch sein Großprojekt „Castel del Monte“ dokumentiert wird. Das schlangenförmige und schwierig zu spielende Renaissance-Instrument Serpent, das fallweise auch noch Rossini, Wagner oder Mendelssohn-Bartholdy einsetzten, verwendet Michel Godard auch im Jazz. Zum Spiel auf dem Serpent erklärt Michel Godard: „Auf einem Instrument wie dem Serpent muss jeder Ton neu erschaffen werden, weil er sozusagen direkt aus dir selber kommt.
Das zwingt dich, dich tiefer in diese Musik hineinzudenken. Alte Musik ist für mich auch ein Bindeglied zu den meisten ethnischen Musiken, insbesondere wenn in ihnen Instrumente vorkommen, die eine Verwandtschaft zur Tuba aufweisen. So habe ich mich mit der tibetischen Musik oder mit jener der australischen Aborigines auseinandergesetzt.“
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WohinTippHQ 1 hour ago