Deutschland/Schweiz/Kasachstan/Russland/Polen 2008, 100 min, O.m.U.
Der Matrose Bulat kehrt nach seinem Militärdienst in die Steppe Kasachstans zurück, er möchte hier als Schafhirt arbeiten und eine Familie gründen. Er hat ein Auge auf ein schüchternes Mädchen namens Tulpan geworfen und verliebt sich unsterblich in sie, hat aber wegen seines unvorteilhaften Äußeren mit seinen abstehenden Ohren keinerlei Chancen bei der Angebeteten.
In seiner Verzweiflung denkt er an Selbstmord, doch dann wird er mehr und mehr in die Welt der Hirten hineingezogen. Plötzlich bekommen alle Schafe Junge, überall soll Bulat anpacken, er wird Teil einer Natur, welche in spektakulären Aufnahmen die eigentliche Protagonistin eines Filmes ist, der in bezaubernder Weise Dokumentarisches mit einer rein fiktionalen Geschichte verbindet.
Seit seinem Erstling „Paradise“ im Jahr 1995, einem kurzen Dokumentarfilm über kasachische Schafhirten, hat Sergey Dvortsevoy wiederholt in der Steppe seiner kasachischen Heimat gedreht. Doch noch nie zuvor hatte der 1962 in der Stadt Schymkent geborene Regisseur bisher die Möglichkeit gehabt, einen Spielfilm zu realisieren - mit „Tulpan“ hat sich das jetzt geändert. Der Film, der den Namen einer Frau trägt, die man während der ganzen hundert Filmminuten nie zu sehen bekommt, ist eine Koproduktion zwischen nicht weniger als fünf Ländern. Das ist nicht weiter erstaunlich, denn anders wäre „Tulpan“ nicht finanzierbar gewesen.
Ein ganzes Jahr lang haben Sergey Dvortsevoy und seine Equipe – zu der auch mehrere Berufsschauspieler gehören - in den unendlichen Weiten der kasachischen Steppe zusammen mit einer nomadisierenden Großfamilie gelebt, teilten mit ihnen den rauen Alltag. - Man hat schon viele Filme aus ländlichen Gebieten der so genannten „Dritten Welt“ mit Hirten und ihren Herden im Zentrum gesehen – doch noch keiner war so unterhaltsam wie dieser. (Geri Krebs, www.451.ch)
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WohinTippHQ 2 hours ago