Das erste und das zweite Paradies

Zur Psychologie, Kunst und Religion des Gartens
Arbogaster Frühlingstagung

Fr 16. April 2010, 18.30 Uhr – So 18. April 2010, 13 Uhr

Das Paradies scheint für immer verloren zu sein. Der Versuch,
es technisch wieder herzustellen, droht alles Paradiesische auf
Erden erst recht zu zerstören.
»Paradies« heißt auf Deutsch schlicht der Garten. Dieser Garten
wächst nach der biblischen Erfahrung zwischen uns, um
uns herum und zwischen Himmel und Erde – wenn wir ihn
mit unserem eigenen Körper wahrnehmen und gestalten. Das
Faszinierende an der Gartenkultur ist, dass sie uns zueinander
führt und uns vor Gott leben lässt. Es gibt kein menschliches
Leben ohne Garten.
Wir werden Spuren der Lyrik und des Gesangs, der biblischen
Erzählungen, Spuren der Kunst, der Geschichte des Gartenbaus
und der modernen Stadt- und Landschaftsarchitektur verfolgen.
Die Tagung führt anschaulich und kommunikativ in die
Kunst, in die Literatur und in die Frömmigkeit der inneren und
äußeren Gärten ein.
Wir laden Sie und Ihre Freundinnen und Freunde herzlich zu
dieser Frühjahrstagung ein!
Das Konzert am Samstag Abend kann auch gesondert besucht
werden.

Das Programm
Freitag, 16. April
Sorget euch nicht
18.30 Abendessen
19.45 Begrüßung und Einführung
Die Blumen und die Vögel als Lehrerinnen des Glücks
– Vortrag
21.00 Abendbetrachtung: Der Garten der Lüste.
Dechiffrierungen von Hieronymus Bosch.
Samstag, 17. April
Die Geschichte des Paradieses
7.45 Aufatmen – Erfahrung im Garten
Frühstück
9.00 Eine Führung durch persische, japanische, biblische,
islamische und moderne Gärten
› Die orientalische Erfindung des Paradieses
› Das biblische Paradies: verloren und wieder gefunden
Vortrag, Gespräche und Bildbetrachtungen
Pause
11.00 › Lebendige Offenbarung: Gartenbau und Pflanzenschrift im Islam
› Säkulare Religion: Von Parks, zoologischen Gärten und Blumenzwiebeln aus dem Baumarkt
12.30 Mittagessen
Der Ort der Auferstehung
14.30 Ins Freie: Ein Gang durch den Garten in St. Arbogast
und die Umgebung, mit der Gartenplanerin Elke Kopf
und der Gärtnerin Verena Lampl
16.00 Kaffee, Tee, Kuchen
16.30 Orpheus und Christus in der Moderne
Lesungen, Auslegungen, Gespräche
Friedrich von Spee: Lyrik der Schöpfung
Hölderlin und Eichendorff: Gesang der Natur
Rainer Maria Rilke: Der Rosengarten
Rose Ausländer: Der verschlossene Garten
18.15 Abendessen
Nel Giardino d´Arcadia – Im Garten der Arcadia
20.00 Liederabend mit Michele Andalò, Counter-Tenor,
Marco Farolfi, Cembalo
Madrigale, Kantaten und Pastoralarien aus der
Barockzeit von G. R. Caccini, P.Phillips, G. Frescobaldi,
F. Couperin, A. Scarlatti, D. Scarlatti, H. Purcell
und G. F. Händel
Sonntag, 18. April
Das zweite Paradies
7.45 Aufatmen – Der Körper im Garten
Frühstück
9.15 Das erste und das zweite Paradies
Der Lebensbaum – Der Wein-Garten –
Dein Garten – Mein Körper – »Nur eine Rose
als Stütze« (Hilde Domin)
Pause
11.30 Einladung zur Eucharistiefeier
mit P. Peter Lenherr
12.30 Mittagessen – Ende der Tagung

Referent
Dr. Peter Eicher, Univ.-Prof. in Paderborn, Forschungsschwerpunkte
Theologie, Kultur- und Religionsgeschichte, Psychologie;
leitet mit seiner Frau Lisette das große AIDS-Hilfsprojekt
»Stern der Hoffnung«, fünf erwachsene Kinder, lebt im Wallis/
CH. Peter Eicher ist ein universell gebildeter und engagierter
Kunst- und Gartenliebhaber, Literaturkenner, Theologe und Pädagoge,
der bei einem Aufenthalt in Arbogast die Intuition zu
dieser Tagung hatte.

Tagungsbegleitung
Josef Kittinger, Bildungshaus St. Arbogast

Kosten
Kursbeitrag € 59,– , inkl. Tagungsmappe und
Eintritt zum Liederabend
Vollpension € 104,90
Nur Liederabend: € 12,– , ermäßigt € 7,–