Die italienische Autorin Michela Murgia erzählt in ihrem Roman „Accabadora“ (Wagenbach Verlag, 2010, aus dem Italienischen von Julika Brandestini) die Geschichte über Mutter und Tochter, wie sie noch nie erzählt worden ist – und sie schafft damit ein Buch, in dem das archaische und das moderne Italien aufeinandertreffen. Einleitung und deutsche Lesung: Ines Schütz. Übersetzung: Giorgio Simonetto.
Bonaria Urrai und die sechsjährige Maria leben wie Mutter und Tochter zusammen. Das Mädchen ist eine „fill’e anima“, ein Kind des Herzens – eine in Sardinien lange praktizierte Form der Adoption, die mit Einverständnis der beteiligten Familien und ganz ohne behördliche Formalitäten geschieht. Sie beruht allein auf Zuneigung. Die alte Schneiderin hat das Mädchen zu sich genommen und zieht es groß, dafür wird Maria sich später um sie kümmern. Doch ein Geheimnis umweht die stets schwarz gekleidete, wortkarge Frau, die mitunter nachts, wenn Maria schlafen soll, Besuch erhält und dann das Haus verlässt. Es scheint, als würde Bonaria in zwei Welten leben. Das Mädchen spürt, dass sie nicht danach fragen darf. Erst sehr spät entdeckt sie die ganze Wahrheit.
Michela Murgia erzählt in einer schnörkellosen, poetischen Sprache aus einer scheinbar fernen, doch kaum vergangenen Welt von zwei Generationen, zwei Frauenleben und einem lange verschwiegenen Beruf – sinnlich, radikal und verblüffend gegenwärtig.
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WohinTippHQ 2 hours ago