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Wie hat ein Kunstwerk auszusehen bzw. was unterscheidet es vom alltäglichen Allerlei unterschiedlichster Herkunft (Möbel, Teppiche, Vorhänge, Tapeten, Sexspielzeug etc.)? Stefan Glettlers Gemälde und Objekte scheinen diese Frage zu stellen. Ihre meist dekorative haptische Oberfläche vermittelt dabei Vertrautes, das im Detail oft in entlegene Bereiche des Sexuellen bzw. des Fetischismus führt – Kunst als enigmatischer Fetisch, der nicht nur im Ökonomischen, sondern auch im Begehren begründet liegt.
Das wird auch in den monochrom-gestischen Gemälden Glettlers spürbar. Es handelt sich dabei um eine Variante der Malerei über Malerei. Materialität und Prozesshaftigkeit werden als bewusstes Kalkül eingesetzt und verstehen sich nicht als expressive Emotionsentladung. Die Sinnlichkeit des Farbauftrages ist letztlich Teil der Präsenz dieser Gemälde, die sich dem Publikum fragend gegenüberstellen.
Die Vertrautheit, die oft der Beginn des Abgründigen ist, und sich auch in den Objekten offenbart, setzt sich in Stefan Glettlers Malerei fort. Hier wie dort ist diese Vertrautheit jedoch auch Teil des Versuchs, die formalen Möglichkeiten auszuloten.
Günther Holler-Schuster
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