Wer eintauchen möchte in das Reich der Phantasie, träumen möchte von hellen und guten Mächten, von Abenteuern und Gefahren – der findet all dies in der Geschichte von Anya und Saul. Poetisch, anrührend, lustig und traurig berührt das Märchen Menschen von 9-99: Anya, das Wal-Wasserwesen, und Saul, das Elefanten-Landwesen, Königin und König verschiedener Reiche und Elemente, folgen ihrer Bestimmung; sie überschreiten Grenzen, brechen magische Kreise, befreien Geschichten und werden zu ihren Hütern. Beide finden in der gemeinsamen Begegung größtes Glück und Erfüllung. Doch das Gift der Meeresschlange Nygta, treibt sie wieder auseinander.
Dreh- und Angelpunkt dieser sich drehenden und bewegten Bilder ist die "Planetenmaschine": In den Videoprojektionen Eva Wals überlagern sich Zeiten und Parallelzeiten, vereinen sich Welten und Parallelwelten, mythologische Figuren, Wesen unbekannter Herkunft und symbolhafte Elemente in poetischen Bildern zu einem kosmischen Geschehen und Klang.
Die "Planetenmaschine" bewegt innerhalb eines roten Holzgestells eine Vielzahl an unterschiedlich großen Scheiben, die von einer einzigen Kurbel manuell in Bewegung gesetzt werden. Ein diffiziles Räderwerk, anmutig aufgrund seiner Präzision und seiner vielteiligen handgemachten Elementen, setzt einen autonomen Kosmos in Gang. Einfach und hochkompliziert zugleich bewegt ein Rad das andere, die unterschiedlichen Größen regulieren die Geschwindigkeit des folgenden. Gegenläufige Richtungen schaffen keine Blockaden, sondern im Gegenteil ein kontinuierliches Spiel aus sich drehenden Kreisen, aus kreisenden Planeten.
Die Planeten-Bilder drehen ihre Bahnen. Nichts steht still. Immer geht die Geschichte von Anya und Saul schon weiter. Nichts kann sie bremsen, nichts ist vorhersehbar, rückgängig zu machen oder im Verlauf zu ändern. Die Planeten kreisen und kreisen...
Eva Wal war bereits im Vorjahr mit ihrer "Planetenmaschine" in Salzburg zu Gast und begeisterte mit "Omnia Tempora" und dem Tanz ihrer Kraniche das Publikum. "Anya und Saul" ist eine weitere Geschichte für die von der Künstlerin selber entwickelten "Planetenmaschine" und wurde bereits 2007 in Bonn bzw. 2008 in Oxford uraufgeführt.
Eva Wal wurde 1966 in Hamburg geboren. Nach dem Studium der Musikpädagogik und Germanistik absolvierte sie eine Ausbildung zur Geigenbauerin. Seit 1996 regelmäßige Ausstellungstätigkeit, Lesungen und Konzerte, Klang- und Rauminstallationen, Video, Film, Performances in England, Frankreich, Polen, Ecuador u.a., Veröffentlichung von Lyrik und Prosa.
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WohinTippHQ 2 hours ago