Stephanie Guse & Karin Sulimma
Installation, Plastik und Fotocollage
15.Jänner bis 27.Februar 2010
Wo: Galerie Michaela Stock, Schleifmühlgasse 18, 1040 Wien
(Öffnungszeiten: Mi+Do 17-20.00 Uhr, Fr 15-19.00 Uhr, Sa 11-15.00 Uhr)
Vernissage: Donnerstag, 14. Jänner 2010 um 19 Uhr
Sektfrühstück: Samstag, 6.Februar 2010 12 bis 14 Uhr
Eigentlich sind wir doch schon längst angekommen: die Wirtschaft kann nicht mehr wachsen, denn die Absatzmärkte sind gesättigt und der sogenannte Verbraucher vom Konsumieren erschöpft. Statt sich jedoch innerhalb des Territoriums einzurichten und die erträumte Ankunft zu genießen, sehnen sich die Menschen weiterhin nach Steigerung, die den Umständen entsprechend bisweilen dann sogar paradoxerweise gern als Minuswachstum bezeichnet wird. Vor diesem Hintergrund präsentiert die Galerie Michaela Stock Stephanie Guse und Karin Sulimma, die in ihren Arbeiten ähnlich den Künstlern des im Titel ironisierten „Fin de Siècle” auf die Stimmung von allgemeiner Krise, Dekadenz, Überfluß und Oberflächlichkeit reagieren. Beide finden und erfinden eine eigene Welt, in der sie scheinbar wertlose Materialien, Nebenerzeugnisse und Überbleibsel unserer produktionswütigen Umwelt verwenden und manchmal geradezu „verwursten”.
Methodisch „saugt” Stephanie Guse Verpackungsmaterial und Wegwerfartikel ihrer Umgebung auf, um daraus einen Materialfundus zu erstellen. In Kombination mit Fotografie und Malerei entstehen Installationen und großformatige Fotocollagen, die ironisch und nach Do-it-Yourself Manier eine Wunschwelt vorführen, in der die dargestellten Gegenstände und Menschen auf subtile Art ihre Fehlbarkeit, geringe materielle Wertigkeit sowie eine groteske Anmutung offenbaren. In der Ausstellung sind Fotocollagen, die zum Teil auf malerischen Motiven des 19. Jahrhunderts basieren, wie Tischbeins „Die Familie des Künstlers” und Leibls „Bildnis der Frau Apotheker Rieder”, sowie eine neue Installation zu sehen. Die Deutsche Stephanie Guse (*1971) studierte unter anderem bei Heimo Zobernig an der Kunstakademie in Frankfurt a. Main, und lebt und arbeitet seit 2004 in Wien.
Karin Sulimma zeigt eine 2-teilige Bodenplastik und Papierarbeiten, die zwischen 2- und 3-Dimensionalität changieren. Sie führt uns damit auf die Spur des Benutzten, Zerbrochenen und vielleicht sogar achtlos beiseite Geworfenen, dessen Symbolhaftigkeit sie erkennt und dessem „Schutz” sie sich, wie auch schon in älteren Arbeiten widmet: eine aufgebrochene Gipsform wird mit wenigen zarten Baumwollfäden verbunden, Münder aus Silikon werden aufgereiht, Gespinste fragiler Materialien und federleichte Silikonfußspuren im Gras werden fotografisch festgehalten. Anstelle der Jagd nach immer mehr des vermeintlich Neuen tritt bei Sulimma der stille aber vielstimmige und tiefgründige Reiz des bereits Vorhandenen und Zerbrechlichen in den Vordergrund. Karin Sulimma (*1962) lebt und arbeitet ebenfalls in Wien und hat hier bei Bruno Gironcoli an der Akademie der bildenden Künste studiert.
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Kommentare
WohinTippHQ 49 mins ago