September 1939. Polen wird von Deutschland aus dem Westen und Russland aus dem Osten zerrieben. Tausende sind auf der Flucht, die Krakauer Uni wird geschlossen, Professoren werden nach Sachsenhausen deportiert. Die Rote Armee und der Geheimdienst NKWD treiben polnische Offiziere zusammen und schicken sie in Arbeitslager.
Unter ihnen ist auch der Offizier Andrzej, der sich weigert mit seiner Frau Anna zu flüchten. Für ihn steht der Eid gegenüber der Armee höher als das Ehegelöbnis. Sie sehen sich nie wieder: Andrzej zählt zu den mehr als 22.000 Polen, die im April 1940 in den Wäldern von Katyn ermordet und in Massengräbern verscharrt werden. Nach dem Krieg kämpfen die Angehörigen verzweifelt um das Andenken ihrer Männer – und werden deshalb von der russischen Führung verfolgt, die den Nazis das Massaker von Katyn in die Schuhe schieben will.
Der legendäre polnische Meisterregisseur Andrzej Wajda, dessen Vater zu den Opfern zählte, nahm sich jetzt dieses lange tabuisierten Themas an. Das Ergebnis ist ein erschütternder und meisterlicher Film: Wajda inszenierte die Geschichte um die entsetzliche Tragödie als bewegendes Drama, vorrangig aus der Perspektive der Hinterbliebenen, die vergeblich auf Informationen zum Schicksal der vermissten Männer, Söhne und Väter warteten. Das Werk des Oscar-Preisträgers ist ein bewegender und kraftvoller Film, ein prägendes Nationalepos, das lange nachwirkt.
„Die letzten zwanzig Minuten von Wajdas Katyn gehören zu dem Eindrucksvollsten, das je im Kino vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs gezeigt wurde.“ (Der Spiegel) (aus: pandastorm pictures)
Film: „Katyn“, Polen 2007, 121 min, polnische O.m.U., Regie: Andzrej Wajda, Darsteller: Maja Ostaszewska, Artur Zmijewski, Andrzej Chyra, Heute (22.7.), 19.30 Uhr; Freitag (23.7.), 21.30 Uhr, Weltlichtspiele Dornbirn, Schulgasse 2. Karten unter Tel. 0 55 72/224 12. www.fkc.at
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WohinTippHQ 50 mins ago