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Wann:

So 20. Jun 2010, 10:00

Wo: Secession, Friedrichstraße 12, 01. Innere Stadt, Wien

Der tschechische Künstler Jirí Kovanda setzt seine subtile Praxis der minimalen, beiläufigen Gesten in Performances, Collagen und Installationen um. Seine konzeptuellen Arbeiten folgen häufig dem poetisch-surrealistischen Prinzip, Situationen und Objekte durch kleine Abänderungen zu transformieren und in offenere Bedeutungszusammenhänge zu verschieben.

Kovanda wird gegenwärtig von einer jüngeren KünstlerInnengeneration als wichtige Referenzfigur geschätzt. Im Zentrum der internationalen Wahrnehmung stehen dabei vielfach seine frühen Interventionen im öffentlichen Raum. In der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre realisierte er in Prag eine Reihe von Performances, die an der Grenze zur Unsichtbarkeit das gesellschaftlich Gewöhnliche untersuchten und die alltäglichen Handlungsspielräume des Individuums ausloteten. So schaute er beispielsweise auf der Rolltreppe den Leuten hinter sich gebannt in die Augen oder stand mit ausgebreiteten Armen auf dem Wenzelsplatz. In anderen Arbeiten inszenierte er einfachste Materialien wie Laubhaufen oder kleine Türme aus Zuckerwürfeln an ausgewählten Orten innerhalb der Stadt.

Nachdem Kovanda in den 1980er- und 90er-Jahren vor allem Collagen und Assemblagen geschaffen hat, entstehen in den letzten Jahren wieder verstärkt ephemere und situationsbezogene Aktionen und Installationen. In Kissing through Glass (2007) etwa waren die MuseumsbesucherInnen der Tate Modern in London aufgefordert, mit dem Künstler auf diese Weise in Kontakt zu treten; auf der Eröffnung der Kunstmesse FIAC (2007) steckte er unbemerkt Süßigkeiten in die Handtaschen der BesucherInnen und anlässlich einer Ausstellung in Santiago de Compostela viertelte er einen antiken runden Tisch und passte ihn in die Ecken des Raumes ein (2008). Für die Secession wird Jirí Kovanda neue Arbeiten entwickeln.