von August Strindberg
Während Fräulein Julie glaubt mit dem Diener Jean spielen zu können, schmiedet dieser eiskalt seinen Plan, die Tochter des Grafen für seine Karriere zu benützen. Die Figuren werden von Lebenslust, Sex, Gier, Stolz, Verachtung und Machtstreben getrieben. Dem sozialen Aufstieg wird alles untergeordnet. Für das eigene Wohl wird auch über Leichen gegangen.
August Strindberg hat eine geradezu heutige Parabel über unsere Ellbogengesellschaft, die außer Profit keine Tabus mehr kennt, in der die eigenen Schwächen gnadenlos über den anderen kompensiert werden, geschrieben. Dem sozialen Aufstieg wird alles untergeordnet. Solidarität ist zum Fremdwort verkommen. Jeder versucht in dieser Palette emotionaler Befindlichkeiten seine Haut zu retten und auf Kosten des anderen besser auszusteigen und dazustehen.
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WohinTippHQ 30 mins ago