Eine Revue der Gegenwart: Neun Manner und Frauen in Trainingsanzügen sitzen apathisch herum. Dann beginnen sie, sich zu prügeln, jeder gegen jeden. Sie nennen ihre Namen und erzählen, was sie im Leben machen. Dann fangen sie an zu schmusen. Frau küsst Frau, Mann küsst Mann, Frau küsst Mann. Man geht weit und weiter und feiert den schlechten Geschmack. Grenzen gibt es nicht. Und über all dem ergießt sich der süßlich-kitschige und monoton-peitschende Soundtrack von Turbo Folk. Turbo Folk ist New-Age-Trash-Musik, die Ausdruck der Lebensart und der sozialen Umstände vor allem junger Menschen in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien ist. Die offizielle Kulturszene versucht, ihn zu ignorieren, er wird auch nicht im Fernsehen und Radio gesendet. Aber trotzdem ist Turbo Folk omnipräsent.
Der Regisseur und Autor Oliver Frljic sieht Turbo Folk als geistige Degeneration. Er will mit seiner für die konservative kroatische Theaterszene sehr mutigen Arbeit herausfinden, woher die Faszination für diese Musik rührt und warum junge Menschen sie nicht nur gerne hören, sondern sich auch inhaltlich mit ihr identifizieren. Dazu fordert er dem Ensemble des Nationaltheaters Rijeka einen hohen Grad von Selbstentblösung ab.
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WohinTippHQ 29 mins ago