„Im Bazar der Geschlechter“ eröffnet über persönliche Geschichten einen intimen Einblick in eine zutiefst zerrissene Gesellschaft, gekennzeichnet von Paradoxien und Doppelmoral. Reza, ein einsamer Junggeselle Mitte vierzig, sucht eine Frau auf Zeit, denn an Singles wird in seiner Heimatstadt Esfahan nicht gerne vermietet. Maryam ist geschieden und allein erziehende Mutter. Ihre Situation als junge Geschiedene ist prekär, eine Zeit-Ehe oft die einzige Möglichkeit der Absicherung. Ein junger Mullah, Vorbeter einer kleinen Moschee in Teheran, versucht zwischen dem Dogma seiner Lehrmeister in Qom und den Bedürfnissen und Forderungen vorwiegend junger Leute, die er trifft, zu vermitteln. Ein Film über Männer, Mullahs und Frauen, eine schonungslose, überraschende und bisweilen komische Bestandsaufnahme der islamischen Sexual- und Geschlechterpolitik.
Das Private ist politisch. Nirgends ist dieser Satz so wahr wie in einer Gesellschaft, die sogar das Intimleben seiner Bürger mittels eines repressiven Regelwerks bestimmt. Das ist ein Film über Männer und Frauen, die sich ihre Rollen verhandeln und sich Freiräume in einem repressiven System schaffen. Die Ängste und Fantasien der Männer, die Härte der Lebensrealität der Frauen, und über all dem schwebend das religiöse Dogma, das zunehmend an Legitimität und Macht verliert. (Sudabeh Mortezai)
Film: „Im Bazar der Geschlechter“, Regie: Sudabeh Morezai, Heute (24.6.), 19.30 Uhr; Freitag (25.6.), 21.30 Uhr, Weltlichtspiele Dornbirn, Schulgasse 2. Karten unter Tel. 0 55 72/224 12. www.fkc.at
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WohinTippHQ 2 hours ago