Die Geschichte des Tantalidenfluchs um Rache, Hass, Opferung, tödliche Verstrickungen und Mord hat über die Jahrhunderte hinweg nichts von ihrer grausamen Faszination eingebüßt. Unzählige Dramatiker, Autoren und Komponisten beschäftigten sich mit dem düsteren antiken Familiendrama des Heerführers Agamemnon, seiner Frau Klytämnestra und ihren Kindern Iphigenie, Orest und Elektra. Auch das von Nicolas-François Guillard nach Euripides verfasste französische Libretto zu Christoph Willibald Glucks Oper Iphigénie en Tauride birgt auf seelische Erschütterung abzielendes Gefühls- und Konfliktpotenzial.
Vor der Opferung durch den Vater wurde Iphigénie gerettet. Nun lebt sie auf der Insel der Taurer und hat die Aufgabe, jeden Fremden zu töten, der hier Zuflucht sucht. Der blutige Untergang ihrer Familie verfolgt sie in ihren Träumen. Sie weiß nicht, dass ihr Bruder Oreste dem Morden entkommen konnte. Nach Jahren sieht sie ihn und seinen Freund Pylades, die in Gefangenschaftder Taurer geraten, wieder. Doch die Geschwister erkennen einander nicht. Da der Unbekannte sie aber an Oreste erinnert, beschließt Iphigénie, ihn zu retten. Aber er will an Pylades’ Stelle sterben. Während der Opferhandlung erkennen die Geschwister einander. Als Thoas, der König der Skythen, Oreste töten will, erscheint plötzlich Pylades und ermordet den König. Das Volk besingt den dämmernden Frieden und das Ende der kriegerischen Zeiten bei den Taurern.
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WohinTippHQ 32 mins ago