„Im flotten Gehen, zwischendurch auch im Laufen, da ja beim Gehen immer ein Bein auf dem Boden auch der Wirklichkeit zu bleiben hätte, gelingt es dir, in ein Zeitmaß zu gelangen, das dich aus Betrüblichkeiten in ein Schrittmaß hinaushebt ... “
Julian Schutting, bekannt für seine eigenwillige Satzarchitektur und dichterische Imaginationskraft, macht sich – zu Fuß und in Gedanken – auf den Weg und berichtet über „das Vergnügen am Gehen“.
Er spaziert durch Wien, denkt sich als Teilnehmer des Jauntaler Drei- Berge-Laufs, und wie einen Verliebten zieht es ihn bei diesen Wanderungen auf vielerlei Wegen zu einem alten, halbvergessenen Wallfahrtskirchlein mit dem lockenden Namen Maria Hohenberg. Da wird das Gehen zum Anlass genommen, auch die Gedanken auf Reisen zu schicken. Und so stellen sich dem Autor – im Rhythmus der eigenen Schritte – neue und immer neue Einfälle ein, schärft er seine Beobachtungsgabe am Wechsel der Umgebung, verwandelt er seine Erfahrungen und Eindrücke in ungewöhnliche und überraschende Wortbilder. Bis das Gehen auf diese Weise selbst zum Gedanken wird.
Die Sprachkunst des Autors, sein unverwechselbarer Stil, sind mehr denn je von uneitler Selbstverständlichkeit bestimmt. Julian Schuttings Text ist eine Aufforderung an den Leser, den Dichter auf seinen ebenso unterhaltsamen wie ausgefallenen „Arbeitsspaziergängen“ zu begleiten.
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WohinTippHQ 2 hours ago