Der gleichermaßen experimentierfreudige wie gewitzte Slidetrompeter Steven Bernstein, ehemals musikalischer Leiter von John Luries legendären „Lounge Lizards“ und viel gesuchter Arrangeur in allen musikalischen Lagern, attackiert mit seinem außergewöhnlichen Quartett Sexmob gleichermaßen die Gehörgänge wie das Zwerchfell des Publikums.
Wurden in früheren Programmen Welthits oder James Bond-Titelmelodien gnadenlos massakriert und anschließend zu neuem musikalischen Leben erweckt, so begibt sich Sexmob für das für den Grammy als „Bestes Jazzalbum des Jahres 2006“ nominierte „Sexotica“ auf musikalische Feldforschung der besonderen Art.
„Exotica“ wurde die mit tropischen Versatzstücken angereicherte Spielart des Easy-Listening-Jazz der 50er-Jahre genannt, deren Hauptakteur der Pianist Martin Denny war. Diese populären Kitschorgien sind für Sexmob natürlich ein gefundenes Fressen.
Lustvoll drehen sie die trivialen Songs durch den Fleischwolf des zeitgenössischen New Yorker Downtown-Jazz. Heraus kommt ungemein schräge Musik, mit einer großen Prise Humor gewürzt, höllisch, impulsiv und voller abenteuerlicher Klangerlebnisse. Die ursprünglich akustisch spielenden Sexmob haben für dieses Projekt elektronisch stark aufgerüstet und der renommierte DJ Olive sorgt dafür, dass die verquer groovenden Sounds fast schon wieder tanzbar werden. Ein Riesenspaß!
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WohinTippHQ 54 mins ago