Parallel zur großen Prinz Eugen-Schau im Unteren Belvedere wird im Augarten Contemporary die Ausstellung tanzimat gezeigt. Künstler aus der Türkei, Bulgarien, Rumänien und Österreich beschäftigen sich mit spezifischen Aspekten der jeweiligen wechselhaften Geschichte zwischen Expansion und Zurückdrängung, sowie mit Fragen zu kultureller Aneignung und Differenz.
„Tanzimat“ ist ein türkischer Begriff, der so viel wie Neuordnung oder Anordnung bedeutet. Die „Tanzimatzeit“, die 1839 begann und deren Ende 1876 mit der Annahme der Osmanischen Verfassung festgeschrieben wird, bezeichnet eine Periode tiefgreifender Veränderungen. Mit der Schaffung zivilrechtlicher Strukturen ging eine neue Entwicklung der Sprache einher, die sich in spezifischen Terminologien widerspiegelte. Bemerkenswert ist, dass sich dieser Prozess nicht im kolonialen Umfeld ereignete, sondern aus eigener Initiative in Gang gesetzt wurde.
Einen differenzierten Blick auf solch emanzipierte Vorgänge zu werfen, ist das Anliegen der Ausstellung, die mit Werken von Hüseyin Alptekin, Carola Dertnig, Esra Ersen, Franz Kapfer, Gülsün Karamustafa, Marko Lulic, Victor Man, Füsun Onur, Kamen Stoyanov, Vangelis Vlahos und Simon Wachsmuth einen diskursiven Bogen von heute zurück zu jenen historischen Ereignissen spannt, die die Entwicklung der europäischen Kultur wesentlich beeinflussten.
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WohinTippHQ 1 hour ago