Buchungsgebühren können anfallen
ALLES FLEISCH IST GRAS
Anton Galba arbeitet in Dornbirn als Leiter einer Abwasseranlage, obwohl er eine fundierte Ausbildung hat und eigentlich anderweitig Karriere machen könnte. Er ist verheiratet, hat 2 Kinder und zufrieden mit seinem Leben. Denn immerhin ist da noch Helga Sieber, mit der er eine leidenschaftliche Affäre hat. Doch genau das wird ihm zum Verhängnis und krempelt sein Leben völlig um. Denn Roland Mathis ist das ein Dorn im Auge, er beobachtet das Paar heimlich und konfrontiert Anton Galba mit Fotos von dieser Liason. Kurz geschubst, landet Galbas Erpresser im Gärturm und schließlich in der Häckselmaschine und ist somit von der Bildfläche verschwunden. Kommisar Weiß, Ermittler in diesem Fall findet schnell heraus, was hier passiert ist, nutzt sein Wissen aber lieber, um Galba zu einem Werkzeug zu machen. Er will die Stadt Dornbirn von Schädlingen der Gesellschaft "säubern" und so gibt es mehrere "unwürdige" Mitmenschen, die im Gärturm enden. Christian Mähr erzählt in diesem bitterbösen Krimi aus Österreich von Moral und Mordlust in der Kleinstadt.
Pressestimmen:
“Eine absurde, aber in sich schlüssige Kettenreaktion mit hohem Unterhaltungswert. ... Der Buchtitel ist zwar ein Bibelspruch, aber fromm ist dieser Krimi ganz gewiss nicht."
Ingeborg Sperl, Der Standard, 06.02.2010
„Es ist ein Parforceritt, auf den Christian Mähr den Leser schickt, voller Humor und abgründiger Boshaftigkeiten, die eine Provinz so schauderhaft, aber auch so charmant erscheinen lassen. Dieser Humor ist es auch, der die Geschichte trägt, ihr Schwung und Eleganz verleiht. Kein bloßer Krimi, Alles Fleisch ist Gras ist mehr, ein guter Roman.“
Bernd Schuchter
Leseprobe:
Denn er hatte ihn nicht ausreden lassen. Sondern weggestoßen. Was heißt gestoßen. Geschubst. Buchstäblich. Mit den Fingerspitzen. Nur mit den Spitzen seiner Finger, um die Berührungsfläche so klein wie möglich zu halten, hatte er den Roland Mathis von sich weggeschubst. Der war gestolpert. Worüber eigentlich, kam nie heraus, Galba fand keine Erklärung, so viel er auch darüber nachdachte (und er dachte sehr, sehr viel darüber nach). Es war ein Unfall, ein Zusammenwirken unglücklicher Umstände. Mathis fiel nach hinten die fünfzehn Stufen der Treppe hinunter, blieb auf dem nächsten Absatz liegen. Und war tot. Das fand Anton Galba heraus, als er dem Laboranten die Finger an die Carotis legte. Kein Puls. Anton Galba stieg die Treppen hinunter ins Erdgeschoss, löschte das Licht im Treppenhaus und trat ins Freie. Es war nun so dunkel, dass man nichts mehr erkennen konnte, keine Person, keinen Gegenstand, nicht die Hand vor den Augen. Auch zu hören war nichts, außer das gleichmäßige Brummen der Schlammpumpen vom Silo her. Anton Galba schwitzte, das Hemd fühlte sich feucht auf der Haut an. Die ersten Tropfen fielen. Er kehrte in den Turm zurück. Er war nicht panisch, nicht hysterisch, nicht einmal hektisch. Eine große Ruhe hatte ihn ergriffen, aber eine künstliche wie von einem verschreibungspflichtigen Medikament, das nicht gern verschrieben wird, weil sich die Berichte über Abhängigkeit häufen. Daran könnte man sich gewöhnen, dachte er, an dieses Gefühl. Er hatte keine Ahnung, woher es kam, aus welchen unbekannten Tiefen seiner Seele. Vielleicht schützt sie sich, die Seele nämlich, vor den Dingen, die ich noch nie getan habe, aber von denen sie schon weiß, dass ich sie gleich tun werde. Dachte er.
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Kommentare
WohinTippHQ 12 mins ago