Lara Almarcegui thematisiert in ihren Projekten städtische Transformationsprozesse als Folge von politischen, sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen.
In sogenannten Guides, die sie seit 1999 in verschiedenen Städten produziert, erforscht sie Vergangenheit und Zukunft bestimmter Gebiete und dokumentiert die ihnen eingeschriebenen komplexen Erzählungen mittels Fotografien, Lageplänen, Bestandsanalysen und Erfahrungsberichten. Die Orte und Situationen, die im Fokus von Almarceguis Recherchen stehen, wurden dabei entweder im Design- und Profitdenken von Stadt- und RaumplanerInnen, ArchitektInnen und BauunternehmerInnen vernachlässigt oder ihre strukturelle und kommerzielle Entwicklung steht unmittelbar bevor: verlassene Grundstücke, zeitgenössische Ruinen oder Brachen.
Die Idee der Stadt als eines vom permanenten Abriss und (Wieder-)Aufbau geprägten komplexen Gefüges spiegelt sich auch in zahlreichen anderen Arbeiten der Künstlerin: Trotz des bevorstehenden Abbruchs renovierte Almarcegui eine Markthalle in San Sebastián (1995), eine verfallene Gartenhütte wurde wieder instand gesetzt (ist gemeint: Phalsbourg 2000), in den Amsterdamer Messehallen erneuerte sie ein Stück des intakten Asphaltbodens (2004). Mehrfach hat Almarcegui Bauwerke Quantitätsbestimmungen unterzogen: In Construction Materials São Paulo City (2006) etwa kalkulierte sie die Mengen der verwendeten Baumaterialien für alle Arten von Gebäuden, Baracken, Straßen sowie für das U-Bahn-Netz der Stadt und listete sie in Form eines Wandtextes auf. Für The Rubble Mountain (Sint-Truiden, 2005) ließ Almarcegui an der Stelle, wo ein Haus gestanden hatte, die entsprechende Masse an Baumaterialien aufschütten.
Für die Secession konzipiert Lara Almarcegui drei neue Arbeiten. Zwei davon analysieren die spezifische bauliche Struktur des Gebäudes, während das dritte Projekt eine Auseinandersetzung mit dem städtischen Entwicklungsgebiet des Wiener Nordbahnhofs darstellt.
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WohinTippHQ 2 hours ago