Die neueste Folge unserer Entdeckungsreise durch die Theaterlandschaften des ehemaligen „Ostblocks" führt uns nach Estland. Der kleinste und nördlichste der baltischen Staaten verzeichnet überraschenderweise - gemessen an seinen 1,4 Millionen Einwohnern - die meisten Theaterbesuche weltweit (nach Island), verfügt dementsprechend über eine ungemein lebendige und vielfältige Kulturszene. Diese wird seit 2004 durch das Theater NO99 bereichert, das mit seinen explizit politischen Produktionen nicht nur in Estland, sondern auch auf internationalen Festivals für Furore sorgt. Das jüngste und kleinste der estnischen Staatstheater zeigt am Hundsturm seine Version von Harriet Beecher-Stowes „Negergeschichte" Onu Tomi onnike/Onkel Toms Hütte aus dem Jahr 1851, die der Barbarei der Sklavenhaltung in den amerikanischen Südstaaten erbarmungslos einen Spiegel vorhielt. NO99 entdeckt beunruhigend Aktuelles in diesem nur scheinbar der Vergangenheit angehörigem Stoff: Denn Sklaverei existiert noch immer - mit dem einzigen Unterscheid, dass „Sklaven" nicht mehr ausschließlich Menschen mit dunkler Hautfarbe sind. Onu Tomi onnike steht für aufregendes und engagiertes Theater aus einem der kleinsten (und unbekanntesten) Mitgliedsstaaten der EU.
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WohinTippHQ 1 hour ago