Die Strasse: Öffentlicher Raum, Palimpsest oder Material des Unbewussten?
Phyllida Barlow im Gespräch mit Isolde Charim
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Die Philosophin und Publizistin Isolde Charim spricht mit der Künstlerin Phyllida Barlow über die Entwicklung ihres wegweisenden Oeuvres von den 60er Jahren bis heute. Im Rahmen des Gesprächs, das in englischer Sprache geführt wird, wird auch der Ausstellungskatalog präsentiert.
Die für ihre gleichermaßen groben wie unmittelbar zugänglichen Arbeiten bekannte Phyllida Barlow ist eine britische Institution für sich. Sie unterrichtet als erste Frau an der Slade School of Fine Arts und ist Gastprofessorin am Royal College of London.
1944 in Newcastle upon Tyne geboren, lehrt sie seit den 1960er-Jahren und hat zahlreiche britische Kolleginnen und Kollegen beeinflusst. Zu ihren ehemaligen Schülern zählen Rachel Whiteread, Steven Pippin, Douglas Gordon, Spartacus Chetwynd, Bill Woodrow, Angela De la Cruz und Eva Rothschild.
In den letzten Jahren haben ihre Arbeiten durch die Veröffentlichung der Monografie "Objects For … And Other Things" (Black Dog, 2005) und eine Reihe von Einzelausstellungen und Auftragsarbeiten in ganz Großbritannien wie "STINT" in der Mead Gallery, Warwick (2008), "New Sculpture in the Gallery and Grounds", New Art Centre, Roche Court, Salisbury (2007), "SCAPE", Spacex, Exeter (2005), und "Peninsula", Baltic, Gateshead (2004), einen neuen Grad an Aufmerksamkeit für sich beansprucht. Durch ihre Teilnahme an internationalen Gruppenpräsentationen wie Ausstellungen im Kunstmuseum Basel und in der Bergen Kunsthall 2010, die beide von Silberkuppe, Berlin, kuratiert wurden, ist Phyllida Barlow auch international zusehends präsenter. Parallel zu "BLUFF" im Studio Voltaire in London zeigte sie in jüngster Zeit gemeinsam mit Nairy Baghramain im Mai und Juni 2010 eine Ausstellung in der Londoner Serpentine Gallery.
Die Ausstellung STREET, die noch bis 21. November in der BAWAG Contemporary zu sehen ist, umfasst sieben neue Arbeiten, die direkt auf die spezifische Architektur der Galerie antworten. Die Straße als Arrangement aus verschiedenen Zeiten, als Kombination unterschiedlichster Materialien, als Ergebnis zahlloser Einflüsse und Aktionen wird damit vorübergehend in die Galerie geholt. Die Galerie, die durch ihre Architektur – viel Glas und Beton, die beiden Eingänge, die Passage – bereits Teil des urbanen Raums ist, nimmt die Stadt weiter in sich auf. Die Geschichte der Objekte verbindet sich mit der Geschichte der Räume vom ehemaligen Kachelschauraum über das Röntgenlabor bis zum Kunstraum. Die Kacheldecke ist nur einer der materiellen Reste, die aus einer anderen Zeit des Raums, einem anderen Leben der Stadt übrig geblieben sind. Der fensterlose Keller, eine Art Höhle, wird zu einem Ort der Erinnerung, des Unbewussten und Verdrängten transformiert.
Abbildung:
Phyllida Barlow. STREET
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Installationsansicht
Styropor, Bauholz, Papier, Plastik, Farbe, Klebeband
Courtesy die Künstlerin und Hauser & Wirth
© O.O.
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WohinTippHQ 1 hour ago