Die Schau Schlafende Schönheit erschließt eine in Österreich bislang weitgehend unbekannte Bildwelt der beginnenden Moderne und ermöglicht einen visuellen Streifzug durch das Kunstschaffen des Englands in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die 1848 in London gegründete Künstlergemeinschaft der „Präraffaeliten“ verfolgte die Erneuerung der Künste gegenüber der offiziellen viktorianischen Kunst. Die ideologische Ausrichtung basierte auf den Inhalten der englischen Literatur und der Historie des Landes sowie auf religiösen Themen mit einem bisher unbekannten Alltagsbezug. Zu ihren bedeutendsten Arbeiten zählt die zwischen 1857 und 1859 durchgeführte Freskierung der Bibliothek der Oxford Union. Unter der Leitung des jungen Dante Gabriel Rossetti schufen William Morris, Walter Crane und Edward Burne-Jones eine Bilderfolge nach Thomas Malorys Arthur-Legende. Zwei in diesem Zusammenhang von Burne-Jones geschaffene Werke - eines davon mit einer Bildbreite von mehr als sechs Metern - werden im Belvedere zu sehen sein, genauso wie seine 1873 vollendete Bilderfolge Dornröschen. Mithilfe von Werkanalysen und Vergleichsbeispielen werden der kunsthistorische Kontext der Bilder und deren Bezug zur österreichischen Kunst der Jahrhundertwende veranschaulicht.
Ein Großteil der Exponate stammt aus dem Museo de Arte de Ponce auf Puerto Rico, das derzeit baulich erweitert wird. Die Belvedere-Schau bietet nach London, Madrid, Den Haag und Stuttgart die letzte Gelegenheit diese außergewöhnlichen Gemälde vor ihrer Rückkehr nach Puerto Rico zu sehen.
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WohinTippHQ 2 hours ago