Die Ausstellung über das Werk und die Geschichte der Fotograf_innen-Familie Högler, die ab 1881 ein Studio in Bregenz betrieb, zeichnet exemplarisch die Entwicklung der Fotografie vom 19. Jahrhundert bis heute nach.
Vom Handwerk hin zur selbstbewussten Kunst– vier Generationen von Fotografinnen und Fotografen der Bregenzer Familie Högler zeigt die Ausstellung „HÖGLER – Fotografiegeschichten“ ab dem 17. Oktober im Rohnerhaus in Lauterach.
„HÖGLER – Fotografiegeschichten“ wird kuratiert von zwei jungen Studentinnen aus dem Bodenseeraum. Die Überlingerin Rosa Bruderhofer, 23, studiert Kulturmanagement und Kommunikationswissenschaften an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen. Maria Sagmeister aus Lochau ist 21 und Studentin der Kunstgeschichte an der Universität Wien. Gemeinsam entwickelten sie vor eineinhalb Jahren die Idee zum Projekt:
„Wir wollten nicht nur in der Theorie lernen, wie man eine Ausstellung machen könnte – wir wollten unsere Ideen tatsächlich umsetzen.“
Wilhelm Högler (1847 – 1905) gründete Ende des 19. Jahrhunderts, in den Anfangstagen der Fotografie also, das „Photographische Atelier Högler“. Als „Kammerphotograph seiner K.u.K Hoheit“ schuf er in seinem Bregenzer Studio unzählige Porträts, dabei verstand er sich mehr als Handwerker denn als Künstler. Sein Sohn Rudolf (1874 – 1951) und dessen Frau Maria (1885 – 1969) führten das Geschäft und die Porträtarbeit fort. Der gemeinsame Sohn Rudolf (1907 – 1957) übernahm schließlich mit seiner Frau Claudia (*1920) den Familienbetrieb – und nutzte dabei die sich verändernden technischen Möglichkeiten: Zwar blieben die klassischen Porträts Teil seines Geschäfts, seine Leidenschaft aber gehörte der künstlerischen Fotografie. Natur, Menschen, andere Kulturen und Länder gehörten zu seinen Motiven, Höglers Aktaufnahmen sorgten für Aufregung im Vorarlberg der 1940ger Jahre. Auch in der vierten Generation sind die Fotografinnen, Ilga Weishäupl, Franziska Wächtler und Claudia Torresani künstlerisch tätig und sind in der Ausstellung jeweils mit einigen Werken vertreten. So umfasst die Ausstellung nicht nur vielfältige Einblicke in die Geschichte, sondern zeigt die Entwicklung der Fotografie bis hin zur zeitgenössischen Kunst. „Die Entwicklung der Fotografie über eine so große Zeitspanne sichtbar zu machen, war für uns die größte Herausforderung.“
Nachdem Rudolf Högler bereits als Maler mit Ausstellungen gewürdigt wurde, stellt das Rohnerhaus zum ersten Mal sein fotografisches Werk in den Vordergrund. „Durch die Einbettung in den historischen und familiären Kontext wird seine Rolle als neugieriger, avantgardistischer Künstler deutlich.“ Neben den originalen Fotografien und der ersten Studiokamera aus dem Archiv der Familie, werden auch Filme von Gesprächen mit Zeitzeug_innen gezeigt.
Eröffnet wird die Ausstellung am 16. Oktober um 18 Uhr.
Kuratorinnen: Maria Sagmeister und Rosa Bruderhofer
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WohinTippHQ 13 mins ago