GOLDFRAPP Konzert

Abzuschätzen, was Goldfrapp soundtechnisch als nächstes bringen, ist noch
schwieriger, als sich der Magie ihrer Musik zu entziehen. Ihr fünftes Studioalbum
„Head First“ erschien im März diesen Jahres und überraschte mit von den
Popmelodien der 70er und vor allem der synthie-geladenen 80er Jahre stark
beeinflussten Klängen – im Gegensatz zu den elektronischen Trip-Hop-Ausflügen
und Singer-Songwriter-Abstechern vorheriger Platten.
Auf der Bühne doppeln Goldfrapp sogar noch nach, wenn Sängerin Alison in
aufwendigen Kostümen und Kleidchen ihren Songs fast selber die Show stiehlt.
Aber nur fast; denn stattdessen kreiert sie eine faszinierende Symbiose aus Bild
und Ton, die ihr Publikum am 5. Oktober im X-TRA in Zürich live verzaubern wird.

Vielseitig

Seit nunmehr zehn Jahren sind Goldfrapp nicht mehr aus den CD-Regalen wegzudenken und würde man diese nach Genres einordnen, stünden die fünf Platten der beiden Briten mal näher bei-, mal weiter auseinander. Auch wenn der Titel der aktuellen Scheibe „Head First“ lautet, so sind es die Beine, die zunächst vorpreschen und die eingängigen, jedoch nie belanglosen Stücke regelrecht aufsaugen und verinnerlichen. Nach einigen Durchläufen rückt der Kopf nach; die süss tanzbaren Synthie-Melodien umarmen jede Synapse und scheinen sie nie mehr loslassen zu wollen.

Das Beste aus zwei Genres

So oder so ähnlich ging es auch Musiker und Produzent Will Gregory, als er 1989 zum ersten Mal auf Alison Goldfrapp traf. Sie war mit Techno-Orbital und Trip-Hop-Tricky unterwegs, er spielte für Tears For Fears, Peter Gabriel und The Cure – Goldfrapps Sound war gesät und sollte fortan Früchte tragen, die alle nach Synthesizer schmecken und doch eigenständig klingen.