H13 2010 Niederösterreich Preis für Performance

JAKOB LENA KNEBL: BECOMING…
09.09.2010

19.00H: Performance
Anschließend: Preisverleihung und Feier mit Konzerten im Innenhof: Paperbird, Waitstill Baxter und DJ das EM

Der bereits vierte vom Kunstraum Niederoesterreich ausgeschriebene H13 2010 – Niederoesterreich Preis für Performance geht dieses Jahr an den 1970 in Baden bei Wien geborenen Jakob Lena Knebl. Die Jury, bestehend aus Elke Krystufek und Stefanie Seibold sowie Christiane Krejs und Verena Kaspar-Eisert (beide Kunstraum Niederoesterreich), zeigte sich von den komplexen selbst-, kontext- und medienreflexiven Ansätzen in Knebls Performance-Konzept überzeugt.

Wie entsteht Identität? Was macht eine Person zu eben dieser Person? Diese Fragen bilden einen zentralen Aspekt in den Arbeiten Jakob Lena Knebls. Sein Anliegen ist es, auf die Veränderbarkeit von Wahrnehmung und Identität als Möglichkeit aufmerksam zu machen, gesellschaftliche Anforderungen in Richtung normativer Anpassung zu entkräften. Mittels Humor versucht Knebl Grenzen zwischen sozialen Konstrukten zu verschieben und damit alternative Sichtweisen aufzuzeigen. Sie selbst lässt sich weder auf ein bestimmtes künstlerisches Medium noch auf ein Geschlecht festlegen und versteht seine eigene Identität als soziales Konstrukt, das sich in permanentem Wandel befindet.

Dementsprechend spielt die für den Kunstraum Niederoesterreich konzipierte Performance „becoming…“ mit dem Einsatz unterschiedlichster Medien, thematisiert die Grenzen zwischen Performance und Schauspiel, zwischen Bühne und Publikum. Knebl hinterfragt gesellschaftliche Wertekriterien wie Alter oder festgelegte Rollenbilder, konfrontiert mit der Invertierung von Begehren und dem scheinbar identitätsstiftenden Medium der Musikperformance. Dass sich die Bühne im Laufe des Abends in den Publikumsraum ausdehnt, mag bei manch einem/einer Besucher/in für Irritation sorgen.

SYMPOSIUM: PERFORMING MEMORY
17.09.2010, 15.00-21.00H

Performing Memory, kuratiert von bo-ring (Virginie Bobin und Julia Kläring), untersucht das Verhältnis von Performance zu Bild, Sprache und Objekt. Die Verwendung von Dokumentationen in der künstlerischen Praxis der Performance wird thematisiert und die Möglichkeiten der Performance als Werkzeug zur Herstellung und Vermittlung von Geschichte und Geschichten werden ausgelotet.

Performances, Vorträge und Diskussionen mit: Virginie BOBIN, Bojana CVEJIĆ, Carola DERTNIG, Julia KLÄRING, Barbara MATIJEVIĆ, Giuseppe CHICO, Alice MAUDE-ROXBY und Andrea SALZMANN.

Dokumentiert wird das Symposium von vier Studentinnen der Performance-Klasse von Carola Dertnig. Die Transkriptionen werden teilweise live eingespielt und erscheinen in einem Katalog, der im Anschluss an das Symposium publiziert wird.

Detaillierte Informationen zum Programm und den Teilnehmer/innen unter www.kunstraum.net

Pressekontakt: Katrin Draxl, katrin.draxl@kunstraum.net, +43 664 60 499 196
Bildmaterial: www.kunstraum.net/presse/ausstellung

Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag, 11.00 –19.00H und Samstag 11.00–15.00H.
Eintritt frei.

Bild: Jakob Lena Knebl, Foto: Georg Petermichl