Das Belvedere widmet seine Sommerausstellung 2010 dem österreichischen Bildhauer Alfred Hrdlicka. Der im Dezember 2009 verstorbene Ausnahmekünstler reflektierte wie kaum einer seiner Zeitgenossen in seinem unbändigen Schaffen die politischen Verhältnisse des Landes. Damit nicht genug, hinterfragte er unaufhörlich die globalen Machtverhältnisse - und das nicht allein in seiner unmittelbaren Erlebniswelt: Er setzte sich darüber hinaus intensiv mit der Geschichte, der Weltliteratur und ihren Protagonisten auseinander. Die künstlerischen Produkte sind einerseits ausdrucksstarke, einem expressiven Formwillen folgende, figurale Steinskulpturen und andererseits Hrdlickas künstlerisches Wollen demonstrierende Zeichnungen. Hrdlicka hatte es sich niemals leicht gemacht, weder in seinem Leben noch in seinem Schaffen. Er lebte einen schonungslosen Humanismus und führte in seinen Schöpfungen auch Mord und Terror mit bisweilen schockierender Deutlichkeit vor Augen. Die Ausstellung in der Orangerie setzt sich mit diesen Themen auseinander und veranschaulicht anhand von fünfzehn ausgewählten Steinskulpturen Hrdlickas wesentliche künstlerische Manifeste.
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WohinTippHQ 14 mins ago