Hermann Rastorfer war Zeichner, Maler, Bildhauer, Illustrator, Keramiker, Designer, Plakatkünstler, Entwickler von Werbekonzepten und Kommunikationskampagnen, Erfinder und Architekt. Begonnen hatte er als Schriftsetzer in Salzburg. Mitte der 1950er Jahre übersiedelte er nach Deutschland, wo er bald ein eigenes Studio für Grafikdesign und Werbung gründete. Sein Ziel war dabei immer, dem jeweiligen Produkt ein eindeutiges Erscheinungsbild mit hohem Wiedererkennungswert zu geben. So entwarf er für die deutsche Pharmafirma Boehringer Ingelheim eine eigene Gestaltungslinie, für zahlreiche Taschenbücher renommierter Verlage künstlerische Umschlagbilder, Verpackungen für so bekannte Produkte wie Ferrero Küsschen, Mon Chéri, für den Cognac Martell, Schlumberger Sekt, Underberg und viele andere. Allgemein bekannt wurden auch seine Werbeplakate für die Deutsche Bundesbahn und den Autokonzern Volkswagen mit dem Spruch Einen VW müsste man haben. Seine Werbekampagnen erreichten große Bekanntheit, der Künstler selbst allerdings weniger, weil er immer bescheiden im Hintergrund blieb.
Seine große Liebe aber gehörte aber dem freien künstlerischen Schaffen. Besonders faszinierte ihn der Harlekin, den er in vielen Zeichnungen und Gemälden variierte. Rastorfer sieht in dieser mythischen Figur - als Synonym für den Menschen schlechthin - den allgegenwärtigen, eitlen, aggressiven, verlogenen, heuchlerischen, verführenden und verführten Narren, der offensichtlich lachend seinem Ende entgegen geht.
Rastorfer schuf auch zahlreiche Skulpturen, die fern jeglicher Monumentalität immer das Verletzliche, das Fragile im Menschen darstellen. Sie tragen meist Masken, die den wahren Charakter verbergen. "Alles ist Maske, alles ein Spiel, niemand ist er oder sie selbst", schrieb Rastorfer dazu in Vorbereitung der Ausstellung im Salzburg Museum noch wenige Tage vor seinem Tod am 27. August 2009.
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WohinTippHQ 2 hours ago