Mi 22. Jun 2011, 10:00–17:00 | |
Mo 27. Jun 2011, 10:00–17:00 | |
Di 28. Jun 2011, 10:00–17:00 | |
Mi 29. Jun 2011, 10:00–17:00 | |
Do 30. Jun 2011, 10:00–17:00 | |
„Die Betrachtung der Frau in all ihren Facetten als Mutter, Geliebte, Frau, Hausfrau, arbeitende Frau“ – so beschreibt die bulgarische Künstlerin Sevda Chkoutova selbst den Motivkreis ihrer künstlerischen Arbeiten. Dabei hat sich im Laufe der Jahre ihr Stil verändert: von naturalistischen zu persönlich gefärbten Zeichnungen von großer Virtuosität. Das Literaturhaus Salzburg zeigt bis Sommer ausgewählte Arbeiten der Künstlerin zum Bulgarien-Schwerpunkt in der Reihe „Europa der Muttersprachen“ im Mai.
Was unterscheidet den Blick einer Frau auf den weiblichen Körper von demjenigen des Mannes auf die Frau? Sevda Chkoutova spürt in ihren Zeichnungen der Entwicklungspsychologie vom Kind bis zur jungen Mutter nach. Dabei verläuft ihre eigene künstlerische Entwicklung parallel zu ihrer persönlichen Entwicklung und scheint in die hybriden Körper der Dargestellten eingeschrieben. Auf Kinderfotos, fotorealistisch umgesetzt in „sweet harmony“ (2002), folgte die Serie „child’s play“ (2006) über die Ambivalenz des kindlichen Spiels. Dann zeichnete sie mit „Karussell“ (2007) Kinder vorpubertär, mitten in der körperlich-sexuellen Entwicklung, um sich in der Serie „verblüht“ (2008) Kindfrauen, die ihre ersten sexuellen Erfahrungen möglicherweise bereits hinter sich haben, vorzunehmen. Diese irritierenden Zeichnungen sind vor dem Hintergrund eines alten bulgarischen Sprichworts einzuordnen: „Eine junge Frau verblüht in dem Augenblick, in dem sie der Finger eines Mannes berührt.“ Chkoutovas Zeichnungen thematisieren die patriarchale Doppelmoral von erwartetem Jungfräulichkeitsideal und der Realität, in der tabuisierter Missbrauch mitschwingt. Ihre Bilder sind Momentaufnahmen der Phantasie, der Angst, des Kummers und der Freude – sie erzählen aufregende Geschichten.
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Kommentare
WohinTippHQ 38 mins ago