Einführung: Anton Thuswaldner
Ligia, das alternde rumänische Dienstmädchen einer exaltierten Madame, nutzt die zufällige Begegnung mit Lilly Rosner im Haus von Frau Professor Hoch-Radl, um sie mit einer wichtigen Aufgabe zu betrauen: Sie soll Vasile einen Brief überbringen …
Margarita Fuchs erzählt in ihrem neuen Roman die unterschiedlichen Lebensgeschichten von drei Frauen, die doch eines verbindet – das Warten auf den Sohn in der Ferne und die Illusion, er werde eines Tages wieder da sein. Wunsch, Wahrheit und illusionäre Verkennung vernetzen sich, seelische Abgründe tun sich auf bis zur psychotischen Grenze. Ähnlich beziehungslos sind die Männer in dieser Geschichte: György, der Ungar, der Vasile sein soll, samt seinem zwielichtigen Freundeskreis, der ach so liebe Kovalsky mit seinem griffbereiten Arzneiköfferchen, schließlich Felix, der Sohn der Madame.
Das neue Buch der Salzburger Autorin spiegelt einen Ausschnitt der zunehmenden Beziehungslosigkeit und Vereinsamung in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts wider, die geprägt ist von Werteverschiebung, Migrationsproblemen, Fragen nach der Sinnhaftigkeit des Lebens, Liebeshunger und ungestillter Sehnsucht. In einem außergewöhnlichen Text, kunstvoll und sprachkräftig, mitunter skurril, versteht Margarita Fuchs es einmal mehr blendend, Alltägliches zu poetisieren, Stimmungen, Situationen und Charaktere aus ihrer Innensicht zu beschreiben. Wortwitz und Humor bringen das Absurde und Tragische wieder in eine erträgliche Balance.
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Kommentare
WohinTippHQ 37 mins ago