Übersetzung: Lidjia Klasic
„Als der Krieg begann, lebte meine Familie im dritten Stock eines alten Gebäudes, anschließend blieb sie auch da. In unserer Umgebung wohnten Menschen mit verschiedenen Berufen, Kellner, Stempelschneider, überhaupt Gewerbetreibende. Mein Onkel versuchte sie zu zählen, aber es gelang ihm nicht, danach ging er dazu über, seine Erfolge in der Liebe aufzuzählen ...“
Schattenwerfer, Schürzenjäger, Zauberer, Hundefänger, Stickerinnen, Lumpensammler und Lumpen – bunt und schillernd, ein wenig exzentrisch und auf liebenswerte Weise real – so erscheinen die Darsteller eines Gewerbes, einer Berufung oder einer unbeirrbaren Lebensauffassung, die Bora Cosic in seinen Erzählungen auf eine skurrile Familie im Belgrad der 1940er Jahre treffen lässt. Aus der Perspektive eines Kindes erzählt, begegnen wir turbulenten Geschichten aus großen Zeiten, in denen lakonisch und mit hintergründigem Humor Realitäten und Fiktion, Banales und Existentielles verbunden werden. „Mamas Angelegenheiten“ werden damit dort weitergesponnen, wo Bora Cosic’ Kultbuch „Die Rolle meiner Familie in der Weltrevolution“ den Faden auslaufen ließ. Auch dieses Buch ist somit im besten Sinne „Surrealismus aus dem osteuropäischen Absurdistan“ (Tages-Anzeiger).
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WohinTippHQ 2 hours ago