Die Tragödie des römischen Staatsmannes Cato, der von 95 bis 46 vor Christus gelebt hat und als „Vater des Vaterlandes“ in die Geschichte des antiken Roms eingegangen ist, ist einer der am häufigsten vertonten Stoffe der Barockzeit. In der Stadt Utica im nördlichen Afrika treffen der überzeugte Republikaner Cato und der Diktator Julius Cäsar aufeinander. Trotz seiner überwältigenden militärischen Übermacht versucht Cäsar Cato als Freund zu gewinnen. Doch Cato ist trotz Cäsars Entgegenkommen nicht bereit, seine Prinzipien aufzugeben. Der historische Cato beging nach Cäsars Sieg im Bürgerkrieg Selbstmord. Das war für den zeitgenössischen Geschmack zu viel, in Vivaldis Fassung kapituliert Cato in aller Form, lebt aber weiter. Für die Karnevalssaison 1737 in Verona vertonte der 59-jährige Vivaldi das Libretto des berühmten Pietro Metastasio und leitete die Premiere von Catone in Utica unter Mitwirkung der Sängerin Anna Girò im Teatro Filarmonico in Verona sowie vermutlich auch die folgenden fünf Vorstellungen. „Wir haben nur sechs Aufführungen gemacht, nach den Abrechnungen glaube ich, nicht zu verlieren, vielmehr, wenn Gott uns bis zum Ende begünstigt, ist uns ein Verdienst ganz sicher und vielleicht kein geringer“, schrieb Vivaldi aus Verona und hoffte: „Ein ähnliche Oper könnte eine höchste Nachsicht auch in Ferrara haben.“ Doch dazu sollte es nicht kommen, der Erzbischof von Ferrara verweigerte Vivaldi die Einreise, weil „ich Priester bin, ohne Messe zu lesen, und weil ich eine Amicizia mit der Sängerin Girò habe“, notierte Vivaldi.
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WohinTippHQ 36 mins ago