Oberösterreich, Mitte der fünfziger Jahre: Seine ersten Lebensjahre verbringt das Mädchen mit Eltern und Großeltern in einer Kleinstadt an der Donau. Am gegenüberliegenden Ufer steht die Voest, die Vereinigten Österreichischen Eisen- und Stahlwerke, gegründet 1938 als Hermann Göring-Werke, wo der Vater arbeitet.
In ihrer magischen Welt ist der Hochofen ein Drache. Doch mit der Übersiedlung der Familie in die Ödnis der Voest-Siedlung lösen sich die Märchen auf, der feuerspeiende Drache verschwindet, und der Ruß ist nur noch schmutzig. Das Mädchen lernt, dass sie über das Tausendjährige Reich keine Fragen stellen darf und dass das Glück erst in der Zukunft liegt, der aber die Puppe, die Musikinstrumente und die Familie geopfert werden. Als erster in der Siedlung wird der Vater als Bauleiter in den Sudan geschickt und kommt nur mehr alle zwei Jahre nach Hause – von Globalisierung spricht noch niemand.
Das Mädchen versucht, sich zurechtzufinden zwischen Schweigen und Wörtern, die sie nicht versteht. Ihr Sehen und Hören erscheint den Erwachsenen als eine Bedrohung, doch deren Erziehungsmaßnahmen können die Phantasien des Mädchens nicht zerstören, und sie entdeckt ihre eigene Welt.
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WohinTippHQ 2 hours ago