Der 1935 geborene britische Autor Ronald Harwood ist dem Publikum vor allem als Drehbuchautor bekannt. Für „Der Pianist“ erhielt er den Oscar, 2007 war die erfolgreiche Produktion „Schmetterling und Taucherglocke“ im Kino zu sehen. Mit „Kollaboration“ wendet Harwood sich der Begegnung von Richard Strauss und Stefan Zweig in Salzburg zu. Das Aufeinandertreffen beider ist der Glücksfall einer kongenialen Zusammenarbeit von Komponist und Textdichter – eine absolute Seltenheit. Im Zentrum des Stücks steht die Arbeit dieser Ausnahmekünstler an der Oper „Die schweigsame Frau“. Harwood zeigt die vorsichtige Annäherung, die Auswahl des Stoffes, gewährt einen Einblick in die gemeinsame Arbeit in Salzburg und führt hin zur Uraufführung der Oper im Jahre 1935 in Dresden. Im Januar 1933 überreichte Zweig das Libretto, welches Strauss ohne jegliche Änderungswünsche vertonte. Doch schnell wurde die Zusammenarbeit von den politischen Ereignissen eingeholt. Nachdem Strauss die Uraufführung der Oper trotz des jüdischen Textdichters durchgesetzt hatte, boykottierten sämtliche Nazi-Größen die Aufführung. Zweig emigrierte später nach Brasilien. Doch die Geistesarbeit der Beiden sollte weit über die Epoche hinausreichen. Das Drama gibt einen ergreifenden Einblick in eine künstlerische Beziehung, die von den politischen Zuständen untergraben und zerstört wurde. Das Stück Kunst- und Zeitgeschichte inszeniert Claus Tröger, der langjährige Intendant des kleinen theaters in Salzburg.
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WohinTippHQ 57 mins ago