Gangoly & Kristiner Architekten. Werkvortrag Hans Gangoly

Bauen im Bestand bildet schon seit langem ein zentrales Aufgabengebiet von Hans Gangoly, der seit 2007 mit Irene Kristiner ein gemeinsames Büro in Graz betreibt. Ob es sich um historische Gebäude oder Bauten aus der jüngeren Zeit handelt, immer wird das Vorhandene zum Gegenstand einer Transformation, einer Neuinterpretation und Aktualisierung wie bei der Stadtmühle Graz, beim Veranstaltungszentrum Bad Radkersburg oder vor kurzem bei der Montanuniversität Leoben.

Das dialogische Prinzip - der Austausch mit dem vorhanden Gebäude und seinem Umfeld oder das Kommunizieren von Materialien mit Details - bildet ein zentrales Leitmotiv seiner Architekturphilosophie. Doch dies ist nicht das ganze Geheimnis des Entwurfs, über den Hans Gangoly im Gespräch mit dem Architekturpublizisten und -kurator Arno Ritter sagt: „Nach aussen möglichst einfach sein und nach innen immer dichter und komplizierter werden. Genauso kann man sich den Entwurfsprozess vorstellen. Am Anfang geht es um eine möglichst klare Ausgangsposition, ein Ausgangskonzept, eine Basis, wie man mit dem Thema umgeht. Es gibt eine Grundlage der Funktion, der Umgebung, des Inhalts - Fragen, die sich von aussen stellen. Und dann kommen die eigenen Themen und Aspekte zum Entwurf dazu, und aus dieser Verbindung entsteht die eigentliche Arbeit.“

Hans Gangoly 1959 geboren, Studium der Architektur an der Technischen Universität Graz, 1988 Diplom mit Auszeichnung. Seit 1994 Kanzleisitz in Graz, 1997–2006 Lehraufträge und Gastprofessur, seit 2007 Professor am Institut für Gebäudelehre der Technischen Universität und Studiendekan an der Architekturfakultät Graz. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen.

Veranstaltung im Rahmen der "sto lectures" im Vorarlberger Architektur Institut zur Ausstellung "Raum, verschraubt mit der Zeit". Eintritt frei.

Foto: Hertha Hurnaus