Ist die Menschheit noch zu retten? Wenn diese tagtäglich ein wenig mehr der eigenen Lebensgrundlage zerstört? Allein den Triebfedern von Eigeninteresse und Gier folgt?
Hieronymus Bosch hat bereits gegen 1500 mit seinem „Weltgerichtstriptychon“ in der Gemäldegalerie der Akademie eine ziemlich eindeutige Antwort gegeben: eigentlich nein.
Internationale Ausstellungskontakte haben es nun möglich gemacht, noch zwei weitere Weltgerichtsdarstellungen im Kontext mit dem Wiener Bosch-Triptychon betrachten und befragen zu können: Aus der Sammlung des Groeninge-Museum in Brügge kommt das kleine „Weltgerichtstriptychon“ von Hieronymus Bosch zu Besuch zum großen Bruder in Wien.
Es wird für den Besucher ein Erlebnis der besonderen Art sein, die Unterschiede beider thematisch ähnlich gelagerter Flügelaltäre im Bildprogramm zu beobachten und sich zu fragen, was dies wohl für unsere eingangs gestellte Frage bedeutet.
Und der „kleine“ Hieronymus Bosch kommt nicht allein: Ihn begleitet eine weitere, sehr wertvolle Weltgerichtstafel aus Brügge, die in der Bildinszenierung des Weltgerichts nun aus dem Schatten des von Hieronymus Bosch zitierten Mittelalters heraus in den Formenkanon der Renaissance eintritt: Ist hier die Menschheit zu retten?
In jedem Fall erwartet sie „Der Jüngste Tag“ in der Gemäldegalerie der Akademie mit einer spannenden Frage.
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WohinTippHQ 43 mins ago