MARLENE STREERUWITZ: DAS WIRD MIR ALLES NICHT PASSIEREN.

In elf Erzähltexten zeigt Marlene Streeruwitz Momentaufnahmen gegenwärtiger Berufs-, Beziehungs- und Alltagsverhältnisse und führt zugleich die darin wirksamen Existenzmuster und -modelle vor. Meist offenbart sich dabei eine Atmosphäre der Dämpfung vitaler Hoffnungen und Erwartungen, eine Stimmung der Verhaltenheit vor notwendigen Entscheidungen und bestehenden Ungewissheiten. Neue Aufbrüche scheinen nur durch Abbruch bestehender Gegebenheiten denkbar.
Jede Erzählung wird von einem gleichbleibenden programmatischen Satz eröffnet, der eine monokausale Erklärung für die beschriebene Lebenssituation der Person, auf die sie zugeschnitten ist, zurückweist; damit verschränkt ist die ästhetische Proklamation des Erzählverfahrens zwischen Bericht und Erklärung, die sich durch feine kompositorische Kniffe gegenseitig durchdringen und bedingen.
Diese elf literarischen Lernstücke sollen einen dynamischen Prozess der Leserinnen- und Leserbeteiligung auf der Website der Autorin in Gang setzen und über die Grenzen des Buchumschlages hinaus emanzipatorische Theorie und praktisches Leben verknüpfen.