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Der Südafrikaner Abdullah Ibrahim gehört zu den grössten Jazzern des 20. Jahrhunderts.
Allerdings umschreibt Jazz sein musikalisches Repertoire nur ungenügend. Seine Kompositionen kennen keine Grenzen. Sie vereinen Elemente verschiedenster Stilrichtungen wie christliche Hymnen, arabische und malayische Volksmusik, Melodien des Kapstädter Karnevals und des klassischen Jazz genau so wie des Bebop und Free Jazz. Sie verwenden Rhythmen der Musik der Xhosa und Khoisan, aber auch klassische Pianoklänge. Ibrahim entwickelte sich vom Kämpfer gegen die Apartheid – seine Komposition «Mannenberg» wurde zur inoffiziellen Nationalhymne Südafrikas – zum Weltmusiker mit dem zutiefst spirituellen Anspruch, über alle Rassen-, Kultur- und Religionsschranken hinweg, eine universale Sprache der musikalischen Verständigung zu entwickeln.
Abdullah Ibrahim wurde 1934 als Adolph Johannes Brand in einem der schlimmsten Ghettos von Kapstadt geboren. Nach den Ghetto-Massakern anfangs der 60er Jahre emigrierte Brand in die Schweiz. Im Cafe Africana in Zürich wurde er von Duke Ellington entdeckt und in die USA eingeladen. Hier spielte er zusammen mit Jazzgrössen wie Ornette Coleman, John Coltrane und Duke Ellington. Dieser meinte: «Als Afrikaner bist Du besonders begünstigt, weil Du direkt aus der Quelle schöpfen kannst.»
Erst 1990, nach Abschaffung der Apartheid, kehrte Ibrahim dauerhaft nach Südafrika zurück, gründete hier seine eigene Schule, das M7 Center, und spielte 1994 zur Amtseinführung von Nelson Mandela.
Mit «Jacaranda Blue» tourt er seit vier Jahren durch ausverkaufte Konzerthallen auf der ganzen Welt. Weltweit erhielt er zahlreiche Ehrungen für sein mutiges und kreatives Schaffen, mit dem er die verschiedensten Kulturen zu verbinden sucht.
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Kommentare
WohinTippHQ 51 mins ago