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WOHNEN MIT DEN AHNEN - Anonyme Architektur in Asien

Wann:

Mi 11. Mai 2011, 10:00–18:00
Do 12. Mai 2011, 10:00–18:00
Fr 13. Mai 2011, 10:00–18:00
Sa 14. Mai 2011, 10:00–18:00
So 15. Mai 2011, 10:00–18:00

Wo: Haus der Völker, Museum für Kunst und Ethnogr, St. Martin 16, 6130 Schwaz, Schwaz, Schwaz

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Erwachsener: €6,00
  • Studenten, Schüler, Senioren: €4,00
  • Buchungsgebühren können anfallen

Eingetragen von: Hausdervoelker

"WOHNEN MIT DEN AHNEN -
Anonyme Architektur in Asien
Sonderausstellung im Haus der Völker
vom 30. Januar – 15. Mai 2011

Die Sonderausstellung im Haus der Völker befasst sich mit dem Bauen und Wohnen im alten Asien. Schwerpunkt sind die Häuser der Batak und Toraja auf Indonesien. Sie haben eine Bauweise entwickelt, die den Göttern und Menschen gleichermaßen dient und darüber hinaus einen Kosmos fantastischer Formen kreiert, deren Symbolik die Welt der Menschen, der Ahnen und der Götter einbezieht. Neben einer Reihe von Architekturelementen sind es die Ahnen- und Götterfiguren, deren Expression das religiöse Denken der Völker veranschaulicht. Hier geht die Sammlung über Indonesien hinaus und beeindruckt mit Exponaten aus Indien und Südostasien. Von den Naga, deren Territorien erst vor wenigen Jahren erschlossen worden sind, kommt ein gewaltiges Brett mit geschnitzten Büffelkopf-Motiven, das einst die Fassade eines Hauses zierte. Die Batak von Sumatra beeindrucken mit Löwenköpfen und Reliefplatten, die nicht der Dekoration, sondern der Abwehr böser Kräfte dienten. Ihre Häuser sind wie die der Toraja von Sulawesi in Sektoren unterteilt, in denen Menschen, Ahnengeister und Götter nebeneinander leben. Unter den Häusern, die auf Stelzen stehen, sind die Tiere untergebracht.
Neben den Architekturelementen veranschaulichen Skulpturen und Gebrauchs-gegenstände die künstlerischen Ambitionen der indonesischen Naturvölker. Fein geschnitzte Hörner zur Aufbewahrung von Medizinen sind neben Ahnenfiguren und Masken Teil der Ausstellung. Eine Ausnahme macht die Kunst von Bali, die nur mit einigen Objekten vorgestellt wird. Hier gibt es eine alte hinduistische Tradition, die eine ganz andere Formensprache hervorgebracht hat. Sie steht im Gegensatz zu den animistischen Werken, die rustikaler und ursprünglicher auf feines Beiwerk verzichten. Aus Borneo kommen Hampatong-Figuren; sie standen in den Urwäldern und trotzten den klimatischen Verhältnissen. Das Eisenholz, aus dem sie hergestellt sind, hat mehr als hundert Jahre überdauert.
Mit dieser Sonderausstellung durchbricht das Haus der Völker seine bisherige Strategie, die vorrangig der Kunst verpflichtet war. Wie Menschen wohnen und ihre Behausungen und Speicher gestalten, wie sie ihre Territorien einteilen und die gesellschaftlichen Hierarchien organisieren, das wird in dieser Ausstellung thematisiert. Sie ist ein Unterfangen, das mit seinen großen Exponaten und expressiven Kunstwerken in Erinnerung bleiben wird.