Sebastian war ein sensationeller Streichler, beruhigend und aufregend zugleich – fand Anna jedenfalls, seine Freundin. Trotzdem war es eigentlich nur eine Urlaubsalberei, als sie ihm vorschlug, diese Fähigkeiten zu professionalisieren. Natürlich (Regel 1) niemals unterhalb der Gürtellinie! Und irgendetwas sollte sich Sebastian schon einfallen lassen, der nach dem Ende seines Philosophie-Studiums schon viel zu lange einfach nur herumhing, während Anna als Lektorin in Foucault-Seminaren an der Wiener Uni wenigstens ein bisschen was verdiente. Als Sebastian anderthalb Jahre später wirklich zum Gewerbeamt geht, um in der Mondscheingasse ein Streichelinstitut zu eröffnen, stößt er schon bei der Anmeldung auf fast unüberwindliche Schwierigkeiten: „Massagesalon” schlägt ihm die Beamtin als Rubrizierung vor, weil ihre Liste unter „Streicheln” nichts hergibt. Schließlich einigen sie sich auf „Lebensberatung”. Dass wirklich Leute kommen und auch noch eine Menge Geld bezahlen, überrascht Sebastian fast selbst, doch plötzlich tun sich auch ganz ungeahnte Probleme auf.
„Der aus dem Burgenland stammende Clemens Berger hat es mit witzigen Ideen, die dabei aber mehr als nur reine Unterhaltung sind und immer auch auf gesellschaftliche Entwicklungen verweisen.“ (S. Fasthuber, Falter)
Clemens Berger ist im Sommer als Autor zu Gast bei der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst, er ist im Rahmen seines Aufenthalts auch am Freitag, 22. Juli, 13.00 Uhr, Gast beim Mittagsgespräch auf der Festung Hohensalzburg.
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WohinTippHQ 54 mins ago