Das Nachtleben in Bars und Clubs ist gemeinhin unverdächtig, mit der Welt Thomas Bernhards viel gemein zu haben. Und doch war sein Werk „Gehen“ für die in Wien lebende Autorin Barbara Markovic die Vorlage für ihr „rmx“ (Remix) genanntes Werk „Ausgehen“.
Die 2009 erschienene Erzählung verlegt die Betrachtungen des Autors über das Spazierengehen: „Überführte sie einzelne Sätze nicht nur aus dem Deutschen ins Serbische, sondern zugleich aus der Entsetzlichkeit von Bernhards Wien in die Entsetzlichkeit des Belgrader Nachkriegs-Nachtlebens, fügten sie sich unversehens – so spielerisch wie gnadenlos – zu einem völlig neuen und doch völlig Bernhardschen Remix“ (Suhrkamp). Selma Abdic nimmt den literarischen Remix von Thomas Bernhard als Ausgang für die Performance und untersucht die Formen der Aneignung von Sprache und Gesten im Theater. Während die Figuren um ihre Sprache ringen, sind die Worte, die sie sprechen, Zitate, die zu ihrer Entfremdung führen. Die Inszenierung folgt einer für Bernhards Texte typischen musikalisch-rhythmischen Komposition, woraus eine minimalistische Text- und Körperchoreographie entsteht.
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WohinTippHQ 26 mins ago