Über keinen anderen Profiboxer Österreichs kursieren derart viele Anekdoten und Legenden: Hans Orsolics, Jahrgang 47, gelernter Rauchfangkehrer, zweifacher Europameister, 53 Kämpfe, 42 Siege, vierzehn mal Häftling wegen Körperverletzung, verschuldeter Gastronom, Sänger des Kulthits „Mei potschertes Leben“, Frauengeschichten, Verfolgungswahn, erste Alkoholexzesse im Alter von 12, Tablettensucht, pathologische Eifersucht, Lungenkrebs – ein Leben voll rasanter Aufstiege und steiler Abstürze – ein Faust- und Volks-Held, der scheinbar immer wieder auf die Füße fällt.
Franzobels neues Stück über Orsolics konzentriert sich auf die Zeit zwischen 1965 und 1986, allerdings ohne dokumentarischen Anspruch. Es ist viel mehr radikales Volkstheater, gespickt mit grotesken und skurrilen Elementen sowie deftigem Humor. In der Inszenierung von Niklaus Helbling wird sich Orsolics vor allem mit seinem Gegenspieler Puck herumschlagen müssen, und dieser Kampf findet außerhalb des Boxrings und ohne Ringrichter statt.
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WohinTippHQ 1 hour ago