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Sie fotografierte Theaterstars, Tänzerinnen und Intellektuelle. Berühmt geworden sind ihre Porträts von Zeitgenossen wie Karl Kraus, Adolf Loos oder Albert Einstein. Für Furore sorgten in den 1920er-Jahren ihre Bewegungsstudien von nackten Tänzerinnen. Trude Fleischmann (1895–1990) gehört zu den großen Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Sie war eine jener selbstbewussten jungen jüdischen Fotografinnen, die nach dem Ersten Weltkrieg in Wien eigene Studios eröffneten und in einem traditionellen Männerberuf Karriere machten, weil sie gewagter und moderner fotografierten und die Zeichen der neuen Zeit verstanden.
Die 1920er-Jahre waren geprägt von gesellschaftlichem Aufbruch und ästhetischen Experimenten. In diesen Jahren machte die "Neue Frau" von sich reden, die nach Emanzipation und Unabhängigkeit strebte. Trude Fleischmann selbst verkörperte dieses Image der jungen, selbstbewussten Frau. Ihr Atelier wurde zum Treffpunkt des Wiener kulturellen Lebens – bis 1938 der "Anschluss" ihrer Karriere vorerst ein jähes Ende bereitete. Nach ihrer Vertreibung gelang es ihr, in New York eine zweite berufliche Existenz aufzubauen.
Das Wien Museum präsentiert nun – mehr als 20 Jahre nach ihrem Tod – die erste große Überblicksausstellung zu Trude Fleischmann, in deren Mittelpunkt ihre Wiener Zeit von 1920 bis 1938 steht.
Zu sehen sind aber nicht nur ihre bekanntesten Werke, sondern auch bisher unbekannte Arbeiten: Fleischmann war eine überaus vielfältige Fotografin, ihr Werk reicht weit über ihre bekannten Studioaufnahmen hinaus, es ist umfangreicher und thematisch deutlich breiter als bisher angenommen.
Ein großer Teil der in der Ausstellung gezeigten Arbeiten stammt aus der Fotosammlung des Wien Museums, das eines der größten und international bedeutendsten Fleischmann-Konvolute besitzt.
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Kommentare
WohinTippHQ 39 mins ago