Abstrakter Raum

Eine Sammlung ist immer auch ein Fragment. Im Jahr 2007 hat das MUMOK unter dem Titel Laboratorium Moderne. Bildende Kunst, Fotografie und Film im Aufbruch begonnen, die eigenen Bestände aus der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts durch Beispiele aus verwandten Bereichen — Film, Architektur, Fotografie — zu ergänzen. Die Moderne konnte auf diese Weise in ihrer medialen und inhaltlichen Vielfalt erfahren werden.

Daran anknüpfend wird im Frühjahr 2011 neuerlich eine gattungsübergreifende Ausstellung entstehen, die insbesondere abstrakte und konstruktive Bild- und Formerfindungen in den Mittelpunkt der Auseinandersetzung rückt. Im Zuge dieser Präsentation werden auch jene Entwicklungen der ersten Jahrhunderthälfte diskutiert, die sich nicht in den Ländern ereignet haben, die später als der 'Westen' zusammengefasst wurden und die zu der Zeit der Entstehung der Sammlung im öffentlichen Bewusstsein eine untergeordnete Rolle spielten. Während die physische Neuaufstellung der Sammlung in erster Linie die lebendige Korrespondenz der Bestände mit verwandten Sammlungen aus dem näheren geografischen Umfeld zum Ziel hat, wird die Auseinandersetzung mit einer nicht rein westlichen Perspektive auf die Kulturproduktion aus der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts zentraler Gegenstand einer Kooperation mit dem Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Akademie der bildenden Künste sein.