Der berühmte deutsche Schriftsteller und engagierte Journalist Kurt Tucholsky (1890- 1935) mischte sich ab 1924 als Pariser Korrespondent der „Weltbühne“ und der angesehenen „Vossischen Zeitung“ kritisch in die politischen Debatten seiner
Heimat ein und versuchte – wie sein Vorbild Heinrich Heine im 19. Jahrhundert –, das gegenseitige Verständnis von Deutschen und Franzosen zu fördern. Er war Mitglied der Gruppe Revolutionärer Pazifisten, näherte sich der KPD an und veröffentlichte in der „Arbeiter Illustrierte Zeitung“ 1928 das Gedicht „Asyl für Obdachlose!“, das mit dem einprägsamen Vers endet: „Wohltaten, Mensch, sind nichts als Dampf./Hol dir dein Recht im Klassenkampf!“
Wer war Kurt Tucholsky? Als Demokrat und Sozialist warnte er vor rechten Tendenzen in Politik, Militär und Justiz – und vor der Bedrohung durch den Nationalsozialismus. Leider vergebliche Mühe, wie Univ. Prof. Dr. Roman Reisinger an diesem Abend ausführt. Der Romanist gibt Hintergrundinformationen über die Weimarer Republik, bevor die in Salzburg lebende Übersetzerin Elke R. Bosse nach der Bedeutung des Roman- und Kabarettautors und seines Werks fragt. Außerdem geht sie auf die Übersetzung ins Französische und die Rezeption in Frankreich ein. Dazu sind Gedichte von Kurt Tucholsky auf Deutsch und Französisch zu hören, vorgetragen von der französischen Schauspielerin Paloma Obispo.
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WohinTippHQ 43 mins ago