M. Blecher, rumänischer Jude, wurde 1909 im Nordosten Rumäniens geboren, erkrankte mit 19 Jahren an Knochentuberkulose und verbrachte sein restliches Leben in Krankenhäusern und Sanatorien. Er starb 1938. Drei Prosabände - „Aus der unmittelbaren Unwirklichkeit“, „Vernarbte Herzen“ und „Beleuchtete Höhle“ – sind von M(ax) Blecher erhalten. Diese drei Bücher, von denen nur zwei zu Lebzeiten des Autors erschienen waren, ließen ihn zum wohl einflussreichsten Schriftsteller für die nachfolgenden Generationen werden.
„Orte, Personen, Gegenstände – und ein Ich, das streunt und über sich selbst so verblüffend spricht, dass es um weit mehr geht als sich selbst fremd zu sein. Denn hier spricht einer (...), der die ,Krise’ zu einer anderen Art von Gleichgewicht macht“, schreibt Herta Müller im Nachwort zu M. Blechers Roman „Aus der unmittelbaren Unwirklichkeit“.
Die Radikalität seines Blicks auf sich selbst und auf die Welt, Detailgenauigkeit, erzählerische Phantasie und Suggestivität der Sprache kennzeichnen ein Werk, das in seiner selbstverständlichen Modernität auch heute noch Maßstäbe setzt. Ohne die Bücher von M. Blecher gäbe es weder den fulminanten Roman von Alexandru Vona noch die großartige Trilogie „Die Wissenden“ von Mircea Cartarescu.
Ernest Wichner hat die drei Bücher von M. Blecher übersetzt und das Leben des Autors beschrieben. Er macht in der Lesung aus diesen Büchern das Werk des kosmopolitischen Autors lebendig und berichtet über neuere biographische Funde.
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WohinTippHQ 1 hour ago