Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Do 24. Mär 2011, 00:00
Fr 25. Mär 2011, 00:00
Sa 26. Mär 2011, 00:00
So 27. Mär 2011, 00:00
Do 31. Mär 2011, 00:00

Wo: SMCA Neue Residenz, Mozartplatz 1, Stadt, Salzburg

Der 2008 verstorbene Leo Kühmayer hat in seltsam anmutender Selbstbescheidung ein Werk geschaffen, von dem nur seine Frau und wenige Freunde wussten und das dennoch von hohem künstlerischem Anspruch zeugt. Damit an die Öffentlichkeit zu gehen, hat er sich zeit seines Lebens geweigert. Der Berufsweg als Lehrer und Fachinspektor in Wien ließ seine schöpferische Antriebskraft nicht erlahmen. Die abstrakte Bildsprache, die er gleich nach dem Krieg als einer der ersten jungen Künstler aufgegriffen hatte, übte auf ihn eine nicht nachlassende Faszination aus. Nach seiner Pensionierung wählte Kühmayer Salzburg als Alterssitz, wo er mit dieser Präsentation nunmehr ein posthumes Ausstellungsdebüt erlebt.

In den Jahren, die auf Krieg und Diktatur folgten, war nicht nur der physische Hunger, sondern auch der Hunger nach Geistigem groß. Die jungen Akademiker, zu denen Leo Kühmayer gehörte, sahen in der Abstraktion einen viel versprechenden Ansatz für eine Kunst, die sich primär an die Vorstellungskraft richtete und Erlebnisqualitäten eröffnete, die sich nicht über das Wiedererkennen einer Form vermittelten.

Kühmayer unterzieht das konkrete Ausgangsmaterial – eine alte Kirche, einen Vogel, eine Landschaft, eine antike oder afrikanische Maske – einer Metamorphose, die bis zu einem Punkt fortschreitet, wo sich aus dem Gegenstandsbezug eine neuartige, vielschichtige und vieldeutige Bildordnung kristallisiert. Obwohl seine Arbeiten einem intellektuellen Bedürfnis nach formaler Abklärung gehorchen, bleiben sie nicht bei der trockenen Analyse stehen; das Traumhafte, Schwebende, Unbewusste, das den Dingen als „Ausstrahlung“ anhaftet, in eine visuelle Sprache zu übersetzen, ist sein ausdrückliches Anliegen.

In seiner Salzburger Zeit setzte sich Kühmayer hauptsächlich mit der Bergwelt auseinander. Dabei entwickelte er eine Geologie eigener Gesetzlichkeit, in der das tektonisch Festgefügte in Leichtigkeit und zarte Transparenz verwandelt erscheint.