Seit zehn Jahren wird der 26. September als Tag der Sprachenvielfalt in Europa gefeiert. Ziel ist es, zur Wertschätzung aller Kulturen beizutragen, die Mehrsprachigkeit zu fördern und zum Lernen von Sprachen zu motivieren. Unter den 200 europäischen Sprachen gibt es auch Gebärdensprachen, in der EU werden sie von rund einer halben Million Menschen „gesprochen“ – doch nicht in allen Ländern sind sie offiziell anerkannt. Die Gebärdensprachen sind visuelle Sprachen, die von Gehörlosen schon immer verwendet werden. Um diese Sprachen bildet sich eine Kultur, welche die Gebärdensprachen zu all dem verwendet, wofür sie geschaffen sind: Kommunikation auf allen Ebenen. Eine Kommunikationsebene von Sprache ist Poesie, ihre Kunstform in der Gebärdensprache ist die Gebärdenpoesie.
Da Sprachen sich grenzüberschreitend auch an Grenzen halten, werden an diesem Abend zwei Poesieformen kontrastiv präsentiert: Gebärdensprachpoesie, produziert und performt von Susanne Genc aus Deutschland, und Österreichische Poesie, produziert von Ingo Vogl und in Österreichischer Gebärdensprache interpretiert und präsentiert von Andreas Schodterer. Somit soll die Veranstaltung für Kenner der Gebärdensprachen ebenso wie für Neulinge auf dem Gebiet viel Spannendes bieten: Poesie, Kontraste, Parallelen, Unvereinbarkeiten – und Information.
Nach der Begrüßung durch Ingrid Riezler (SPÖ-Landtagsabgeordnete) treten die Poeten und Interpreten Susanne Genc und Andreas Schodterer auf. Die gehörlose Politikerin Helene Jarmer (Grüne Behindertensprecherin und Nationalratsabgeordnete) präsentiert ihr Buch „Schreien nützt nichts“ (Südwest Verlag, 2011). Moderation: Reinhard Grobbauer (Leiter des Salzburger Gehörlosenverbands) und Tomas Friedmann (Literaturhaus-Leiter).
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WohinTippHQ 2 hours ago