Als ihre beste Freundin Ines in Rom plötzlich stirbt, reist Clara Burger aus Stillbach in Südtirol an, um die Wohnung aufzulösen. Dort entdeckt sie ein Romanmanuskript, in dem Ines ihre eigene Geschichte als Zimmermädchen abwechselnd mit der ihrer damaligen Chefin Emma Manente erzählt, die Jahrzehnte vor ihr von Stillbach nach Rom aufgebrochen ist, um ihr Glück zu finden.
Sabine Gruber verknüpft in ihrem Roman „Stillbach oder die Sehnsucht“ äußerst kunstvoll drei Lebens- und Familiengeschichten von Frauen zwischen Südtirol, Rom und Wien.
Wie komplex die Geschichte Südtirols mit dem italienischen Faschismus und dem deutschen Nationalsozialismus verknüpft ist und wie diese dunklen und verdrängten Flecken die Lebensschicksale der Menschen bis heute bestimmen, zeigen die Figuren des Romans.
„Das Stillbacherische sei nicht leicht einzuordnen, hatte Ines in einem Brief geschrieben. Das Stillbacherische sei zwischen den Stühlen zu Hause, da sitze man ohnehin besser und bequemer. Die österreichische Monarchie, der Faschismus mit seinem deutschen Sprachverbot und schließlich die Schulbücher und Touristen aus der Bundesrepublik hätten ihre Spuren hinterlassen.”
Spannend und präzise erzählt Sabine Gruber von der Verflechtung persönlicher und historischer Ereignisse, von Verrat und Verbrechen, von Sehnsucht, Wahrheit und neuer Liebe.
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WohinTippHQ 24 mins ago