Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Di 18. Okt 2011, 19:00–00:00
Do 20. Okt 2011, 19:00–00:00
So 23. Okt 2011, 19:00–00:00
Di 25. Okt 2011, 19:00–00:00
Do 27. Okt 2011, 19:00–00:00

Wo: Theater an der Wien , Linke Wienzeile 6, 06. Mariahilf, Wien

Eingetragen von: Oeticket

Eines der berühmtesten Musikstücke aus Georg Friedrich Händels Feder,das so genannte „Largo“ Ombrai mai fu findet sich in Serse. Dort ist es allerdings ein Larghetto und das Pathos, mit dem es vorgetragen wird, ist komisch gemeint: Ein Baum wird angesungen. Auch wenn Serse gemeinhin als Opera seria bezeichnet wird, sind die Ereignisse nicht ganz so ernst zu nehmen. Es wird seit Jahrhunderten diskutiert, ob dieses Werk nun eine Seria, ein Vorläufer des Mozartschen Dramma giocoso, oder eine späte Blüte der venezianischen Unterhaltungsoper ist. Serse ist aber in jedem Fall Händels unkonventionellster Beitrag zur italienischen Oper, man erlebt eine verrückte Geschichte um Liebe und Herzleid:
König Serse von Persien hat seine Verlobte Amastre verlassen. In Ermangelung einer neuen Angebeteten singt er ein zärtliches Loblied auf eine Platane. Er wird dabei von Romilda belauscht. Sie verspottet ihn sogleich – und Serse verliebt sich in ihre Stimme. Seine Anträge lehnt sie ab, ihre Liebe gilt seinem Bruder Arsamene. Ihre Schwester Atalanta liebt ebenfalls Arsamene und intrigiert nun, um Romilda Serse zuzuführen. Die verstoßene Amastre taucht als Soldat verkleidet am Hof auf und stiftet zusätzlicheVerwirrung. Derweil lässt Serse eine Brücke über den Hellespont bauen, um Europa zu erobern. Allerdings wird sie sofort von einem Sturm zerstört. Alles klärt sich, als irrtümlich Romildas Vater ihre Trauung mit Arsamene veranlasst. Dem wütenden Serse gegenüber gibt sich schließlich Amastre zu erkennen; sie droht, sich aus unglücklicher Liebe zu töten. Serse bereut und heiratet sie – glückliches Ende.
Für die Titelrolle konnte Händel den berühmten Kastraten Caffarelli gewinnen, aber der Kpmponist hatte sonst für Serse keine Stars zur Verfügung, daher sind die übrigen Gesangspartien nicht sehr virtuos. Trotzdem erwirken gerade die einfacheren melodischen Einfälle eine besondere Gefühlsintensität. Die Formen der Arien und Szenen sind spielerischer gehandhabt, und mit der zwischen Komik und Tragik changierenden Handlung sollte das Unterhaltungsbedürfnis der Londoner befriedigt werden – trotzdem blieb das Publikum aus. Erst seit den Göttinger Händelfestspielen 1924 kann sich Serse im Repertoire behaupten.