Die starken Gegensätze von Architektur und Landschaft verbinden sich im interdisziplinären Zugang von terrain zu Gesamtkunstwerken, zu „Naturskulpturen“ wie die Olympia-Sprungschanze in Garmisch-Partenkirchen oder der Murturm in Gosdorf. Hinter dem Namen terrain verbergen sich Klaus K. Loenhart und Christoph Mayr, die 2003 gemeinsam ein Büro für Architektur- und Landschaftsarchitektur in München gegründet haben.
Der Aussichtsturm an der Mur, in diesem Jahr auch mit einer Nominierung für den Mies van der Rohe Preis bedacht, setzt einen bewussten Kontrapunkt im malerischen Auwald der Südsteiermark und schraubt sich in Stahl und Aluminium weit über die Baumkronen. Formal thematisiert er die Doppelhelix-Struktur der DNA und bildhaft bringt er in Erinnerung, daß uns gerade der Weg Ziel und Erlebnis sein kann. „168 Stufen lang geht man seinen eigenen Weg und doch ist man ineinander verschlungen, sieht die Landschaft in verschiedensten Etagen, blickt immer wieder unverhofft dem gegenläufigen Gegenüber ins Auge: zwei Treppenläufe schrauben sich ineinander verdreht in Richtung Himmel empor. Am höchsten Punkt dieses signifikanten visuellen Ankers, auf 27 Meter Höhe, entdeckt man schließlich, dass es sich um einen kontinuierlichen Weg handelt. In der Doppelung des Auf und Ab, mit einer räumlichen Verschraubung wird so das Gegenüber erzeugt“, analysiert die Architekturjournalistin und -kuratorin Lilli Hollein den Kunstgriff der Architekten.
Klaus K. Loenhart 1965 geboren, studierte Architektur an der Fachhochschule München und praktizierte bei Herzog & de Meuron. An der Harvard Graduate School of Design in Cambridge (USA) studierte er Landschaftsarchitektur sowie Designgeschichte und -theorie und sammelte erste Erfahrungen in der Lehre. 2006 wurde er als Professor und Institutsleiter an die Technische Universität Graz berufen. Klaus K. Loenhart erhielt mehrere Preise und Auszeichnungen für seine praktische und theoretische Arbeit.
Veranstaltung im Rahmen der »sto lectures« im Vorarlberger Architektur Institut zur Ausstellung "Raum, verschraubt mit der Zeit". Eintritt frei.
Foto: Hertha Hurnaus
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WohinTippHQ 38 mins ago